AKM-Vorschlag

Videos einbetten bald nur noch gegen Gebühr?

Web
07.02.2014 11:44
Die österreichische Verwertungsgesellschaft AKM und ihr deutsches Pendant GEMA fordern, dass das Einbetten von Streamingvideos in Webseiten künftig nur mehr gegen Gebühr erlaubt werden soll. Als Begründung wird angeführt, dass der User beim Betrachten eines Videos nicht erkennt, woher das Video stammt, und es deshalb einer Lizenzierung bedürfe. Website-Betreiber sehen das anders.

Auf Websites eingebettete YouTube-Videos gehören heute zum Alltag vieler Internetnutzer und Website-Betreiber. Bisher war diese Möglichkeit kostenlos, die Verwertungsgesellschaften wollen das nun allerdings ändern. In laufenden EU-Beratungen zum Thema Urheberrecht fordern die Rechteverwerter, dass künftig Lizenzgebühren eingehoben werden, wenn etwa ein YouTube-Video nicht auf YouTube, sondern auf einer anderen Seite angezeigt wird.

GEMA: "Unklar, dass Datei von anderer Seite stammt"
Gegenüber dem IT-Portal Netzpolitik.org erklärte dazu eine Sprecherin der deutschen GEMA: "Im Gegensatz zu einfachen Hyperlinks, die für uns keine relevante Nutzungshandlung darstellen, sollte Embedded Content lizenziert werden. Denn hier ist für den Nutzer nicht klar, dass die Datei von einer anderen Seite stammt".

Website-Betreiber sehen den Vorschlag kritisch, schließlich können und wollen sich viele keine Gebühren für das Einbetten von Videos leisten. Videos selbst zu hosten, scheitert wiederum oft an den knappen finanziellen Mitteln der Webmaster. Wie die IT-Zeitschrift "PC Welt" berichtet, sei die Argumentation der GEMA zudem für viele unklar. Denn: Dass ein Nutzer beim Betrachten eines eingebetteten Videos nicht erkennen könne, dass es von einer anderen Seite stammt, sei unverständlich.

Videokünstler haben Interesse an vielen Klicks
Ein weiteres Problem des Vorschlags: Würden Lizenzgebühren eingehoben, würde dies letztlich womöglich den Videoherstellern schaden. Wer sein Video auf eine Plattform wie YouTube lade, habe schließlich ein Interesse daran, dass das Video von möglichst vielen Leuten angesehen und auch auf fremden Seiten eingebettet werde. Je öfter ein Video angesehen wird, umso besser verdienen die Uploader an den Werbeeinnahmen, einen entsprechenden Vertrag mit YouTube vorausgesetzt.

Für Website-Betreiber und User wiederum hätten die Lizenzgebühren ebenfalls negative Effekte. Wären eingebettete Videos kostenpflichtig, würden viele Websites auf das Einbetten verzichten. Mangels eigener Infrastruktur gäbe es vielerorts dann gar keine Videos mehr zu sehen – und das macht das Surf-Erlebnis für die Nutzer bedeutend langweiliger.

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