Pico-Projektoren

Kleine Lichter: Mini-Beamer von Philips im krone.at-Test

Elektronik
16.11.2012 12:30
Mit den Geräten der PicoPix-Reihe hat Philips einige LED-Beamer-Modelle im Angebot, die vor allem eines sind: schockierend winzig. Der kleinste im Bunde, der PicoPix-Taschenprojektor PPX2330, bringt es gerade auf die Größe einer Zigarettenschachtel. Der nächstgrößere PPX2055 ist rund ein Drittel größer und das PicoPix-Flaggschiff PPX2480 entspricht von der Größe her am ehesten einem kleinen Stapel CD-Hüllen. Was die Mini-Beamer können und wofür man sie benutzen kann, hat krone.at getestet.

Mini-Beamer können eine durchaus praktische Sache sein. Zum Beispiel für Außendienst-Mitarbeiter, die nicht darauf vertrauen wollen, bei jedem Kunden einen Beamer für etwaige Präsentationen vorzufinden. Oder für Hobbyfotografen, die das Gerät benutzen wollen, um ihre neuesten Schnappschüsse vorzuführen.

Der Haken an den Geräten: Die Lichtstärke ist mit 30 bis 80 Lumen eher gering, der Preis dafür vergleichsweise hoch. Rund 210 Euro kostet das günstigste Modell, der PPX2055 mit 55 Lumen. Für den kleinen PPX2330 mit 30 Lumen werden rund 250 Euro, für den großen PPX2480 mit 80 Lumen etwa 350 Euro fällig.

Der Kleine: PicoPix PPX2330
Der Beamer im Zigarettenschachtelformat ist gut verarbeitet und liegt gut in der Hand. Ein integrierter Akku macht ihn für ein bis zwei Stunden von der Steckdose unabhängig und eine ganze Reihe gängiger Videoformate sowie JPEG-Bilder lassen sich über den integrierten Mediaplayer abspielen. Ein kleiner Lautsprecher ist ebenso verbaut wie ein Steckplatz für Micro-SD-Karten, mit dem sich der integrierte, zwei Gigabyte große Speicher erweitern lässt.

Die Auflösung beträgt magere 640 mal 360 Bildpunkte, die maximale Bilddiagonale knapp über 1,5 Meter und die Helligkeit gerade 30 Lumen – zum Filmschauen ist das Gerät also eher ungeeignet. Dass von einem solchen Kleingerät keine Beamer-Heldentaten zu erwarten sind, war freilich zu erwarten. In gut abgedunkelten Räumen – und wenn der Abstand zur Wand nicht zu groß ist – zaubert er aber durchaus ansehnliche Bilder an die Wand. Die Farben sehen natürlich aus, die Schärfe des Bildes entspricht den Erwartungen, die man an ein Gerät mit eher schwacher Auflösung stellt.

Klar, der integrierte Mediaplayer, der erweiterbare Speicher und die Tatsache, dass er nicht unbedingt eine Steckdose braucht, machen den PX2330 zu einem interessanten Gerät. Aber was nutzen all diese Dinge, wenn er in seiner Kerndisziplin, dem Projizieren, nur unter Idealbedingungen wirklich überzeugt? Um nur schnell ein paar Fotos vorzuzeigen, muss die Bildqualität zwar nicht perfekt sein, in dieser Form ist der Mini-Beamer aber eher ein Spaßgerät, das mit einem Preis von 250 Euro zudem recht teuer ist.

Der Mittlere: PicoPix PPX2055
Günstiger und fast doppelt so hell wie sein kleiner Bruder, dafür ohne Akku und Mediaplayer, soll der PPX2055 jene Menschen ansprechen, die schlicht und einfach einen schnörkellosen portablen Beamer suchen. Er verfügt mit 854 mal 480 Bildpunkten über eine höhere Auflösung, projiziert Bilder in Diagonalen von bis zu drei Metern und schafft immerhin 55 Lumen Lichtstärke. Verglichen mit aktuellen Full-Size-Beamern mag das wenig sein, im Test machte es im Vergleich zum kleineren Modell dennoch einen sichtbaren Unterschied.

Das heißt allerdings nicht, dass der mittlere PicoPix-Projektor in hellen Räumen überzeugen kann. Abgedunkelt sollte es schon sein, dann überzeugen die Bilder – wenn der Beamer nicht zu weit von der Wand entfernt steht – mit kräftigen Farben. Das Bild ist schärfer als beim kleineren Modell, kommt aber auch hier nicht an große Beamer heran. Um schnell und unkompliziert Bilder vom Notebook an die Wand zu projizieren, ist der Beamer aber völlig ausreichend. Angeschlossen wird er über USB, zur Bildübertragung bedarf es einer mitgelieferten Software.

Internen Speicher sucht man beim PPX2055 vergeblich, ohne Notebook, das ihn via USB mit Bildern und Strom versorgt, lässt er sich – im Gegensatz zum kleineren Modell – nicht verwenden. Dafür ist er mit 210 Euro günstiger, hat eine bessere Auflösung und projiziert fast doppelt so hell.

Wer tatsächlich mit dem Gedanken spielt, einen Mini-Beamer für kurze Präsentationen in abgedunkelten Räumen anzuschaffen, findet mit dem PPX2055 möglicherweise das geeignete Gerät vor. Aber auch hier gilt: Um kurz einige Fotos vorzuführen oder eine Powerpoint-Präsentation anzuzeigen, reicht das Gerät aus. Für Cineasten, die ihre HD-Filme im Großformat ansehen möchten, ist er gänzlich ungeeignet.

Der "Große": PicoPix PPX2480
Noch am ehesten Kino-Feeling kommt beim mit 19 mal 19 mal 8 Zentimetern größten und auch teuersten der drei Beamer auf, dem PicoPix PPX2480. Mit 854 mal 480 Bildpunkten kommt er zwar nicht über die Auflösung des PPX2055 hinaus, doch seine 80 Lumen erlauben zumindest einen gewissen Lichteinfall und sorgen bei vollständig abgedunkeltem Raum verständlicherweise für das leuchtstärkste Bild, das wie beim PPX2055 eine Bilddiagonale von maximal etwas mehr als drei Metern einnimmt.

Ausnahme: Man zieht den Stecker und betreibt den PPX2480 fortan per Akku. Dann nämlich sinkt die Leuchtkraft von 80 auf 55 Lumen. Für den Kinoabend ist dies sicherlich zu wenig, für eine Präsentation zwischendurch reicht es gerade noch. Bis zu zwei Stunden lässt sich der Projektor losgelöst vom Netz verwenden, ja nicht einmal ein Notebook als externe Quelle ist vonnöten: Dank eines zwei Gigabyte großen internen Speichers, der sich mittels SD/SDHC-Karten erweitern lässt, finden Fotos, Musik und Videos im MP4-Format auf dem Taschenbeamer Platz. Ein interner Lautsprecher sorgt dabei für den Sound, von dem man sich konstruktionsbedingt jedoch weder allzu viel Lautstärke noch Bass erhoffen sollte.

Punkten kann der knapp 300 Gramm leichte Beamer gegenüber seinen kleineren Geschwistern vor allem mit vielseitigen Anschlussmöglichkeiten: USB, HDMI, der bereits erwähnte Speicherkartensteckplatz sowie ein 3,5-Millimeter-Audioausgang stehen zur Verfügung. Ein Mini-USB- und ein Composite-Adapter sowie ein VGA-Kabel liegen bei. Wer sein iPhone oder beispielsweise die Spielkonsole via Component anschließen möchte, muss dafür auf optionales Zubehör zurückgreifen.

Fazit: Mini-Beamer sind für manche Einsatzzwecke sicherlich nützliche Begleiter, für die breite Masse der Konsumenten sind sie jedoch weniger geeignet. Geringe Auflösungen und relativ geringe Leuchtkraft trüben zumindest bei den kleineren Modellen die Freude. Auch wenn es zunächst verlockend klingt, mit dem Mini-Beamer schnell und unkompliziert Fotos vorzuführen, kleine Videos zu zeigen oder Powerpoint-Folien zu präsentieren - wirklich überzeugen kann die Technologie in der Praxis noch nicht. Zu sehr ist das Ergebnis von der Umgebungsbeleuchtung und vom Abstand zur Wand abhängig. Angesichts der eingeschränkten Einsatzfähigkeit bei gleichzeitig hohen Preisen sind die kleinen PicoPix-Beamer deshalb nur jenen Menschen zu empfehlen, die sie wirklich intensiv nutzen wollen und gleichzeitig mit der mageren Lichtstärke und Auflösung leben können.

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