Für die NATO ist der Angriff nicht nur gefährlich, sondern auch peinlich - hat sie doch die Verteidigung gegen Cyberangriffe zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben ausgerufen.
Details über die gestohlenen Daten nannte das Militärbündnis nicht. Bei der Internetseite handle es sich um den elektronischen Buchladen, über den man NATO-Veröffentlichungen beziehen könne. Die Seite NATO's e-Bookshop werde von einer externen Firma betrieben. Der Zugang zu ihr sei nun gesperrt.
Brasilien unter Beschuss
In Brasilien hatten es die Hacker am Donnerstag auf die Websites des Sportministeriums und des Senats, der zweiten Kammer des Kongresses, abgesehen. Bereits am Mittwoch hatte es ähnliche Attacken gegeben, die notorische Hackergruppe LulzSec hatte Webseiten der brasilianischen Präsidentschaft, des Finanzministeriums und die Regierungsseite "Portal Brasil" mit sogenannten Denial-of-Service-Attacken (DDoS) zeitweise lahmgelegt. Nach Angaben des zentralen Datenverarbeitungszentrums (Serpro) wurden in kurzer Zeit fast zwei Milliarden Datenanfragen gestellt, was die Server in die Knie gehen ließ.
Steuernummern der Präsidentin gestohlen?
Das Zentrum versicherte, die Hacker hätten keinen Zugang zu vertraulichen Daten bekommen. LulzSec Brasil stellte dagegen am Donnerstag im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter Links ein, die auf Seiten mit Daten von Präsidentin Dilma Rousseff und von Sao Paulos Bürgermeister Gilberto Kassab führten. Dort waren unter anderem deren Steuernummern und Geburtsdaten zu lesen. Woher die Daten stammen und ob sie echt sind, blieb zunächst unklar.
Seit Monaten Hackerangriffe
Zuletzt wurden eine ganze Reihe von Hackerattacken auf große Einrichtungen und Konzerne mitgeteilt, darunter den Internationalen Währungsfonds (IWF), den US-Rüstungskonzern Lockheed Martin, die US-Großbank Citigroup, japanischen Unterhaltungselektronikriesen Sony und den US-Internetkonzern Google. Erst vor wenigen Tagen hatten die zwei bekanntesten Hackergruppen, LulzSec und Anonymous, angekündigt, ab sofort gemeinsam anzugreifen.
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