Greenpeace-Report

Grüne Energie für Cloud: Nur Apple mit Bestnote

Web
13.05.2015 10:25
"Während die Verschiebung großer Teile unseres Lebens ins Internet signifikante Verbesserungen für die Energieeffizienz bringen könnte, macht das explosive Wachstum unseres digitalen Lebens diese Vorteile zunichte", warnt Greenpeace in seinem aktuellen Report "Clicking Clean: A Guide to Building the Green Internet". Die rasante Entwicklung hin zu mehr Videostreaming sowie Geräten, die Hardware-Speicherplatz durch die Cloud ersetzten, führe zu einer steigenden Nachfrage nach Datenzentren-Kapazitäten und damit nach mehr Energie, so die Umweltschutzorganisation. Die Bestnote für die Verwendung erneuerbarer Energien gibt es bislang einzig für Apple.

Das Ersetzen traditioneller Zustellungsmethoden durch Online-Zustellung - beispielsweise beim Videostreaming - scheine den CO2-Fußabdruck zu verringern, in manchen Fällen mache diese Verschiebung aber einfach ein höheres Konsumlevel möglich und vergrößere so letztlich den Energiekonsum und die damit verbundene Umweltverschmutzung durch die Stromerzeugung, hält Greenpeace in seinem Report fest. "Wenn es Internetunternehmen nicht schaffen, sich schnell von traditionellen, schmutzigen Energiegewinnungsformen zu verabschieden, könnte uns der Komfort von Streaming-Angeboten zu einem größeren CO2-Fußabdruck verleiten", so die Umweltschützer.

Zugleich gebe es in einigen Gegenden mit besonders vielen wichtigen Datenzentren wie etwa Taiwan noch immer Widerstand gegen erneuerbare Energie durch dort ansässige Energiemonopolisten. Dies führe gemeinsam mit dem schnellen Wachstum der digitalen Welt und dem dazugehörigen Stromverbrauch zu einer steigenden Nachfrage nach fossiler Energie.

(Bild: Greenpeace)

"Mehr und mehr Technologieunternehmen entscheiden sich für erneuerbare Energiequellen, stoßen damit aber auf taube Ohren bei Energiemonopolisten, die sich weiterhin gegen die erneuerbaren Technologien des 21. Jahrhunderts wehren. Internetunternehmen müssen zusammenarbeiten und Druck auf Energieunternehmen und Entscheidungsträger aufbauen, um eine Versorgung mit 100 Prozent erneuerbarer Energie zu ermöglichen", fordert Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace Österreich.

Apple bei erneuerbarer Energie Vorreiter
Vorreiter bei der Versorgung seiner Datenzentren mit erneuerbarer Energie sei weiterhin Apple. Trotz des schnellen Wachstums des Unternehmens sei der iPhone-Hersteller in der Lage gewesen, sein Ziel einer zu 100 Prozent durch erneuerbare Energie betriebenen Cloud zumindest für ein weiteres Jahr zu erfüllen, so Greenpeace. Gefolgt wird Apple von Yahoo, Facebook und Google mit 73, 49 und 46 Prozent sauberer Energie. Amazons derzeitige Investments ergeben Berechnungen von Greenpeace zufolge einen Energiemix mit nur etwa 23 Prozent erneuerbarer Energie.

Amazon-Cloud in der Kritik
Der Bericht der Umweltschützer kritisiert die fehlende Transparenz bei dem Cloud-Giganten Amazon Web Services (AWS), zu dessen Kunden unter anderem Pinterest oder Netflix gehören. AWS habe sich zwar verpflichtet, seine Anlagen mit erneuerbarer Energie zu betreiben, die mangelnde Transparenz gebe dennoch Grund zur Sorge. Demnach deckte Greenpeace auf, dass AWS in neue Datenzentren in Gegenden investiert, die nur zu zwei Prozent mit erneuerbarer Energie versorgt werden. "Bei einer solchen Standortwahl müssen wir die kommunizierten Ziele von AWS zumindest in Frage stellen", so Kaller.

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