Die Mitgliederversammlung der Tiroler Industriellenvereinigung wählte am Dienstag eine neue Spitze. Max Kloger führt die Geschicke in den nächsten vier Jahren. In seiner Abschlussrede teilte der bisherige Chef Christoph Swarovski gegen die Politik aus.
Exakt 428 Industriebetriebe gibt es in Tirol. Die direkte, indirekte und induzierte regionale Bruttowertschöpfung liegt bei 13,7 Milliarden Euro. Mit 38,9 Prozent Anteil an der gesamten Bruttowertschöpfung ist die Industrie Wirtschaftsmotor Nummer eins. Im Vorjahr wurden Waren im Wert von 14,28 Milliarden Euro erzeugt (+13,77 % im Vergleich zu 2022). Diese und weitere Zahlen präsentierte am Dienstag die Industriellenvereinigung (IV).
Grund dafür: Bei der Mitgliederversammlung wurde der neue Präsident für die nächsten vier Jahre gewählt. Zuvor zog der bisherige Chef Christoph Swarovski eine Bilanz.
Explodierende Lohnkosten, hohe Energiepreise, vor allem im Vergleich zu den USA, Arbeitskräftemangel, unkontrollierte Zuwanderung und eine Europäische Union, die die Unternehmen lieber mit immer neuen Verordnungen und Gesetzen drangsaliert als sie im globalen Wettbewerb zu unterstützen, setzen die Industrie stark unter Druck.
Christoph Swarovski
Scheidender Präsident teilte gegen Politik aus
Dabei nahm er sich kein Blatt vor den Mund und teilte auch gegen die Politik aus. „Obwohl ich mich stets dafür eingesetzt habe, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, müssen wir uns eingestehen, dass der Standort Europa ins Hintertreffen geraten ist und wir Gefahr laufen, den Anschluss an die Vereinigten Staaten und Asien zu verlieren. Explodierende Lohnkosten, hohe Energiepreise, vor allem im Vergleich zu den USA, Arbeitskräftemangel, unkontrollierte Zuwanderung und eine Europäische Union, die die Unternehmen lieber mit immer neuen Verordnungen und Gesetzen drangsaliert als sie im globalen Wettbewerb zu unterstützen, setzen die Industrie stark unter Druck.“
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass Tirol, das sich derzeit auf Platz 30 befindet, bis 2030 zu den 20 Top-Industrieregionen Europas gehören wird
Max Kloger
32-Stunden-Woche Dorn im Auge, Max Kloger neuer Präsident
Die IV habe immer versucht, dem Abwärtstrend entgegenzutreten. „Das nützt aber nur bedingt etwas, wenn manche Parteien lieber mit realitätsfernen Forderungen, wie der gesetzlichen Verkürzung der Arbeitszeit auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich, die unternehmerfeindliche Stimmung noch weiter befeuern“, so Swarovski.
Zum neuen Präsidenten wurde Max Kloger, Geschäftsführer der Tiroler Rohre GmbH, gewählt. Ihm zur Seite stehen Eduard Fröschl, Holger König, Simon Meinschad, Gabriele Punz-Praxmarer und Karlheinz Wex. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass Tirol, das sich derzeit auf Platz 30 befindet, bis 2030 zu den 20 Top-Industrieregionen Europas gehören wird“, so Kloger.
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