Rallye ohne Allrad

Peugeot will Rallye Dakar mit Heckantrieb gewinnen

Motor
09.07.2014 19:00
Eine Rallye, vor allem die Dakar, fährt man am besten mit Allradantrieb? Könnte man meinen. Aber Peugeot-Total will im Jänner das erste Team werden, das die Rallye Dakar mit einem zweiradangetriebenen Dieselfahrzeug gewinnt – mit dem Peugeot 2008 DKR.
(Bild: kmm)

Dünen, Berge, trockene Flussbetten, Geröll, extrem hohen Temperaturen, Sand- und Salzwüsten: Die Rallye Dakar wird den Peugeot 2008 DKR vor große Herausforderungen stellen. Um diese meistern zu können, hat das Team Peugeot-Total einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen.

Bruno Famin, Direktor Peugeot Sport, erläutert: "Im Rallye-Raid-Sport stellt sich die Frage, ob man auf Vierrad- oder Zweiradantrieb setzt. Nach einer detaillierten Studie der beiden Konzepte haben wir uns für den Zweiradantrieb entscheiden, da dieser einige interessante Vorteile bietet."

Reglement-Vorteile für "Zweiradler"
Um den verschiedenen Antriebsideen bei der Rallye Dakar gleiche Siegchancen zu ermöglichen, wird der Traktionsnachteil der zweiradangetriebenen Fahrzeuge gegenüber den Allradlern durch das Reglement mit verschiedenen Maßnahmen nivelliert.

"Ein entscheidender Faktor im Motorsport ist das Gewicht", erklärt Jean-Christophe Pallier, der technische Projektmanager. "Im Rallye-Raid-Sport dürfen Fahrzeuge mit Zweiradantrieb mit einem deutlich geringeren Gewicht antreten. Zudem sind größere Reifen erlaubt, was bei den unterschiedlichen Streckenbedingungen ein Vorteil ist. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass das Reglement einen erheblich kürzeren Frontüberhang erlaubt. Der 2008 DKR könnte daher vertikal eine Wand hochfahren. Aber auch die Federwege sind mit 460 statt 250 Millimetern gegenüber den Allradlern größer. Das verbessert die Fähigkeiten des Autos in Dünen und auf unebenem Terrain. Das ist bei der ‚Dakar‘ ein großer Vorteil." Der Zweiradantrieb passt zudem perfekt zu Peugeot. "Da der Serien-2008 über Zweiradantrieb und die optimierte Antriebstechnologie Grip Control verfügt, macht es Sinn, dass der 2008 DKR ebenfalls zwei angetriebene Räder hat."

Anders als der frontgetriebene Serien-2008 wird am Rallye-Fahrzeug jedoch die Hinterachse angetrieben.

Mit dem 2008 DKR haben die Peugeot-Techniker ein extrem kompaktes Fahrzeug geschaffen. Als Triebwerk dient ein 340 PS starker V6-Turbodiesel-Mittelmotor. "Es hat uns einiges an Kopfzerbrechen bereitet, die gesamte Technik auf so wenig Platz unterzubringen", gibt Pallier zu. "Aber kleine Fahrzeuge sind auf kurvigen, der Rallye-WM ähnlichen Streckenabschnitten einfacher zu fahren."

An den Fahrern wird es wohl nicht liegen, wenn der Siegwunsch nicht in Erfüllung geht: Carlos Sainz (Ex-Rallye-Champion, zweimaliger Dakar-Gewinner), Stephane Peterhansel (elfmaliger Dakar-Gewinner mit Auto und Motorrad) und Cyril Despres (fünfmaliger Dakar-Gewinner mit dem Motorrad).

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(Bild: kmm)



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