Läuft und läuft ...

Dauerlauf-Tipps: Wie Automotoren lange halten

Motor
01.06.2015 10:36
Jeder möchte, dass sein Motor lange hält. Mit etwas Rücksicht in der Fahrweise kann der Fahrer das selbst beeinflussen. Zum Verkehrshindernis werden muss er dabei nicht. Hans-Georg Marmit, Kraftfahrzeug-Experte bei der Sachverständigen-Organisation KÜS, gibt Tipps für ein langes Motorleben.
(Bild: kmm)

Die wichtigste Maßnahme ist, das Triebwerk behutsam warm zu fahren, dem Motor nach einem Kaltstart also nicht gleich hohe Drehzahl oder Geschwindigkeit abzuverlangen. Denn das erhöht Verschleiß und Verbrauch. Erst wenn die Betriebstemperatur erreicht ist – erkennbar an der Temperaturanzeige im Cockpit – kann man Höchstleistungen einfordern. Ein Dieselmotor braucht üblicherweise etwas länger, um auf Temperatur zu kommen, als ein Benziner.

Die Betriebstemperatur spielt auch beim nächsten Hinweis eine Rolle: Häufige Kurzstrecken-Fahrten sind Gift für alle Motoren. Für großvolumige Triebwerke und Selbstzünder allerdings eher als für Kleinwagen-Aggregate. Bei Strecken unter zehn Kilometern hat der Motor keine Chance, auf Temperatur zu kommen. Verschiedene Probleme sind die Folge: So kann Kraftstoff, der über den Brennraum in die Ölwanne gelangt ist, nicht mehr verdampfen und sammelt sich im Öl, dessen Schmierfähigkeit dadurch nachlässt. Weil der kalte Ottomotor mit einem fetteren Kraftstoffgemisch gefahren wird, können außerdem die Zündkerzen verrußen, wenn der Motor keine Betriebstemperatur erreicht.

Für Diesel-Fahrzeuge mit Rußpartikelfilter ist Kurzstrecke besonders schädlich: Im Filter werden die Rußpartikel gesammelt, er muss in bestimmten Abständen durch Zusatzmittel oder höhere Abgastemperaturen regeneriert werden. Wenn das Fahrzeug vor Erreichen der Betriebstemperatur ausgeschaltet wird, kann das Motormanagement die Regenerierung des Filters nicht durchführen, er verstopft.

Wenn man den Motor schonen will, muss man übrigens nicht zum Verkehrshindernis werden – zügiges Beschleunigen mit gleichmäßiger Erhöhung der Drehzahl ist erlaubt. Man sollte das Triebwerk nur nicht regelmäßig hochtourig drehen lassen und den roten Drehzahl-Bereich meiden. Auch dauerhaftes Fahren bei zu niedriger Drehzahl kann schädlich sein.

Mindestens so wichtig wie die Rücksichtnahme im Fahrverhalten ist aber auch die Pflege des Motors. Auch ein Laie kann regelmäßig – etwa alle 1.000 Kilometer – den Ölstand kontrollieren. Hauptaufgabe des Motoröls ist die Schmierung der beweglichen Teile im Motor; fehlt es, reibt Metall auf Metall. Regelmäßige Ölwechsel (je nach Herstellervorgabe) gehören deshalb genauso zur Motorpflege wie der Austausch von Zündkerzen oder Zahnriemen.

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(Bild: kmm)



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