Dutzende Opfer

21-jähriger Online-Sexerpresser geht ins Gefängnis

Web
15.01.2015 10:04
Ein britisches Gericht hat in einem besonders schweren Fall von Online-Missbrauch einen erst 21-jährigen Sexerpresser zu 53 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Schotte Andrew McBride habe sich über Jahre hinweg im Netz besonders "manipulativ und grausam" verhalten, so der Richter. McBride hatte mit 15 Jahren damit begonnen, Jugendliche zur Herausgabe von kompromittierenden Bildern zu zwingen und sie zu erpressen. Eines seiner Opfer wollte sich wegen Mcbride sogar das Leben nehmen.

David Paterson, Lindsey Smith, Elizabeth McCormick, Jamie Harvey – im Netz nutzte McBride zahlreiche falsche Identitäten, um Kontakt zu seinen Opfern aufzunehmen. Stets handelte es sich um Jugendliche im Alter zwischen 13 und 20 Jahren, an die der schottische Sexerpresser im Netz herantrat.

Erst versuchte er, ihr Vertrauen zu gewinnen, nötigte sie zum Versand von eindeutigen Bildern, auf denen manche Opfer sexuelle Handlungen durchführten. Hatte McBride die gewünschten Fotos erhalten, begann der Sexerpresser mit seinem Psychoterror, forderte immer mehr Fotos und drohte, sie ansonsten auf Facebook zu veröffentlichen.

Ein Opfer wollte sich das Leben nehmen
In einem Fall habe McBride eine 13-Jährige zunächst dazu genötigt, ihm Nacktfotos zu schicken, und anschließend versucht, sie mit dem Versprechen, er würde die Fotos dann löschen, zum Sex in ein Hotel zu locken. Das Mädchen wurde durch McBrides Online-Terror depressiv, wollte sich das Leben nehmen.

Auch ein minderjähriger Bursch zählte zu McBrides Opfern. Ihn zwang der Schotte rund 50 Mal dazu, vor der Webcam sexuelle Handlungen vorzunehmen. In einem anderen Fall soll McBride eine 14-Jährige mit Vergewaltigung bedroht haben, sollte sie ihm nicht die geforderten Nacktfotos schicken, heißt es in einem Bericht der BBC.

Richter nannte McBride "manipulativ und grausam"
Das menschenverachtende Vorgehen McBrides veranlasste Richter Lord Turnbull zu einer harten Strafe. Bei der Urteilsverkündung sagte er McBride: "Viele Ihrer Opfer waren zutiefst verstört, manche wurden bis zu einem Punkt getrieben, an dem sie über Selbstmord nachdachten. Obwohl Sie das gewusst haben, haben Sie Ihr Verhalten fortgesetzt." Das Verhalten des in behüteten Verhältnissen aufgewachsenen McBride sei "manipulativ und grausam" gewesen. Insgesamt soll McBride innerhalb von fünf Jahren Dutzende Jugendliche im Netz terrorisiert und erpresst haben.

McBride und sein Verteidiger plädierten bei der Gerichtsverhandlung auf Unzurechnungsfähigkeit. Der Schotte gab an, an einer Geisteskrankheit zu leiden und sich wegen Alkohol- und Drogenmissbrauch nicht an seine Taten erinnern zu können. Das Gericht glaubte ihm nicht, nannte die Behauptungen "absurd". Am Ende wurde McBride zu 53 Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Freilassung soll McBride für weitere drei Jahre unter Beobachtung gestellt und ins Register für Sexualverbrecher aufgenommen werden.

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