Nokia hatte im vergangenen Herbst bereits die Produktion einfacher Handys aus dem rumänischen Cluj nach Asien verlagert. Das Werk war erst 2008 von Bochum aus nach Rumänien gezogen. In Deutschland baute Nokia stattdessen einen Schwerpunkt für Software-Entwicklung auf, unter anderem bei Navigationsdiensten. Anfang Februar kündigte das Unternehmen die Konzentration der Smartphone-Herstellung in Asien an. Davon sind in Ungarn, Finnland und Mexiko 4.000 der zusammen 6.900 Mitarbeiter betroffen.
Der Umzug in die Nähe der asiatischen Zulieferer solle für ein höheres Innovationstempo und eine bessere Verzahnung mit den Bauteile-Herstellern sorgen, erklärte Nokia. Den betroffenen Mitarbeitern solle bei der Suche nach neuen Jobs geholfen werden.
Nokia ist einer der wenigen Elektronikanbieter, die noch selbst ihre Geräte bauen. Konkurrenten wie Apple setzen auf asiatische Auftragsfertiger. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, Nokia könnte die eigene Produktionsstruktur auf den Prüfstand stellen. Offiziell hieß es jedoch stets, man habe damit enorme logistische Vorteile.
Der finnische Handyhersteller hat derzeit allerdings mit Absatzproblemen und hohen Verlusten zu kämpfen. Erst vergangene Woche hatte der langjährige Weltmarktführer für das erste Quartal erneut ein Minus von 929 Millionen Euro bekannt gegeben. Während Nokia bei Smartphones Apples iPhone und Geräte mit Googles Android zusetzen, wächst bei einfachen Handys die Konkurrenz durch günstige chinesische Anbieter.
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