Beschämter Franzose

Pinkelnd auf Street View: Klage gegen Google abgewiesen

Web
16.03.2012 12:16
Kein Glück ist vor Gericht jenem Franzosen beschert, dem Googles Straßenfotodienst Street View ein peinliches Bild einbrachte - er wurde dabei erwischt, wie er sich im Innenhof seines Hauses erleichterte. Obwohl sein Gesicht Google-üblich unkenntlich gemacht wurde, sei es für seine Nachbarn in einem kleinen Dorf ein Leichtes gewesen, ihn zu identifizieren, behauptete er. Seine Klage ist nun jedoch abgewiesen worden.

Grund für das Scheitern der Klage sei, dass sie gegen die französische Filiale des Internetriesen gerichtet gewesen sei, statt gegen das US-Mutterhaus, hieß es vom Gericht im westfranzösischen Angers. Dies sei nicht zulässig.

Nach Angaben eines Justizsprechers hatte der Mann 10.000 Euro Schadenersatz von Google verlangt, da er "zum Gespött seines Dorfs" geworden sei. Stattdessen muss er nun selbst in die Tasche greifen: Das Gericht verpflichtete ihn dazu, die Anwaltskosten von Google France in Höhe von 1.200 Euro zu erstatten. Das kompromittierende Foto war bereits nach der ersten Anhörung Anfang März von Street View entfernt worden.

"Will nur, dass man seine Privatsphäre respektiert"
Mit diesem Ausgang hat der Franzose wohl nicht gerechnet. Sein Anwalt Jean-Noel Bouilland hatte vor Prozessbeginn Anfang März die Gründe für die Klage erläutert: "Mein Klient lebt in einem kleinen Nest, wo ihn jeder wiedererkennt", daher habe die Google-übliche Unkenntlichmachung des Fotos nichts gebracht. Zudem habe sich der Mann auf seinem eigenen Grundstück befunden, er sei bei geschlossenem Eingangstor überrascht worden. "Mein Klient tut das nicht für das Geld, er will einfach nur, dass man seine Privatsphäre respektiert", so der Anwalt damals.

Immer wieder Streit wegen Street View
Die Fotos für Street View werden von Kameraautos mit neun Linsen aufgenommen, seit 2007 fahren sie Straßen in aller Welt ab. Immer wieder ist Google deshalb mit Datenschützern in Streit geraten, zuletzt wegen unerlaubten Sammelns von WLAN-Daten, die die Autos bei ihren Rundfahrten aufschnappten. In Frankreich wurde der Konzern aus diesem Grund vergangenen März zu 100.000 Euro Strafe verurteilt.

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