Computermesse

CeBIT trotz Kritik mit leichtem Besucherplus

Elektronik
08.03.2010 11:37
Mit einem leichten Besucherplus von 3,7 Prozent ist am Samstag im deutschen Hannover die CeBIT zu Ende gegangen. Rund 334.000 Besucher kamen zur größten Informations- und Telekommunikationstechnikmesse der Welt. Obwohl Veranstalter und Aussteller mehrheitlich ein positives Fazit ziehen, wird seitens einiger Branchenvertreter auch Kritik an der IT-Messe laut.

"Die CeBIT muss sich wandeln - entweder zu einer reinen Geschäftskundenmesse werden oder sich voll auf Konsumenten fokussieren", sagte etwa der Finanzchef des Telekomdienstleisters QSC, Jürgen Hermann. "Ich bin erschrocken, wie leer es in den Hallen ist." Stephan Hotz, Technik-Manager beim Spezialmaschinenbauer Singulus, ergänzte: "Vielleicht sollte man die CeBIT mit der IFA zusammenlegen - dann gäbe es eventuell eine Zukunft für die Messe."

Spezialmessen laufen CeBIT den Rang ab
In den vergangenen Jahren hatte die CeBIT einen rapiden Besucherschwund erlebt. Zu den Boomzeiten der Branche im Jahr 2000 waren noch eine Dreiviertel Million Menschen nach Hannover gepilgert. Damals führte in Sachen Handys, Computer und Software kein Weg an der CeBIT vorbei. Mittlerweile - im 25. Jahr seit ihrer Gründung - wird das allumfassende Konzept der IT-Messe von vielen Unternehmen kritisiert, laufen Spezialmessen der CeBIT doch zunehmend den Rang ab.

So hat sich die CES in Las Vegas mittlerweile als globale Leitmesse für Handys, Kameras und Fernseher etabliert. In Deutschland pilgern Technikfreunde lieber zur IFA in Berlin, wo sie Unmengen von elektronischen Apparaten nach Belieben anfassen und ausprobieren können. In Sachen Mobilfunk findet das wichtigste Branchentreffen in Barcelona statt und Computerspiel-Fans tingeln zur Tokyo Game Show, der E3 nach Los Angeles oder der GamesCon in Köln.

"Wir reiten keinen toten Gaul"
Konzerne, die weiter mit einem großen Auftritt auf der CeBIT auf sich aufmerksam machen, sehen das anders. "Wir reiten keinen toten Gaul", sagte Fujitsu-Deutschlandchef Bernd Wagner. Intel-Europa-Chef Christian Morales erklärte: "Es ist eine Messe, die man nicht verpassen kann." Und Microsoft -Deutschlandchef Achim Berg betonte: "Es wächst doch alles zusammen - da ist es eine Illusion zu glauben, dass die kleinen Messen das Gesamtspektrum abdecken können."

Umweltschützer: "'Green IT' fristet Nischendasein"
Kritik kommt indes auch von Umweltverbänden. "Green IT" friste weiter ein Nischendasein, bemängelten unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sowie die Deutsche Umwelthilfe. Den Trend zu übergroßen 3D-Fernsehern und -Monitoren sowie zu leistungshungrigen Spiele-Computern sehen die Umweltschützer mit Sorge. Außerhalb der Ausstellungsfläche für sogenannte "Green-IT-Lösungen" spiele Energieeffizienz auf der CeBIT kaum eine Rolle.

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