Daten-Folie

Forscher bauen ersten flexiblen Flash-Speicher

Elektronik
11.12.2009 10:43
Ein internationales Wissenschaftler-Team hat den ersten flexiblen organischen Flash-Speicher entwickelt. Während Solarzellen oder Leuchtdioden durch die Verwendung organischer Halbleiter auf dünnen Plastikfolien bereits gebaut werden können, scheiterte man bei Flash-Speichern bisher. Forscher der Uni Tokio, des Max-Planck-Instituts Stuttgart und der Uni Linz haben nun eine solche Speicherfolie geschaffen.
Herkömmliche Flashspeicher basieren bisher auf dem Element Silizium. Für verschiedene Anwendungen ist das spröde Silizium allerdings nicht geeignet. Doch bisher gelang es nicht, das für einen Flashspeicher notwendige Dielektrikum - die Isolationsschicht zwischen den Bauelementen des Speichers - in der erforderlichen Qualität als dünne Schicht auf eine Plastikfolie aufzubringen. Takao Someya (Uni Tokio), Hagen Klauk (Max Planck-Institut) und Siegfried Bauer von der Abteilung für Physik der weichen Materie am Institut für Experimentalphysik der Uni Linz ist dies nun mit einer sechs Nanometer dünnen Doppelschicht gelungen. Diese besteht aus einer Schicht Aluminiumoxid und einer selbstorganisierenden Monoschicht.

Auf einer Folie von fünf mal fünf Zentimeter konnten die Forscherteams 676 Speichereinheiten anordnen, die jeweils ein Bit speichern können. Das ist extrem weit weg von den Speichermöglichkeiten eines silizium-basierten Flashspeichers "und wird es auch immer sein", wie Bauer erklärte. Man wolle nicht mit Silizium in Konkurrenz treten, es gehe vielmehr darum, auf einer großen Fläche Speicherelemente dort anzubringen, wo es darauf ankomme. Große Datenmengen seien dafür gar nicht erforderlich, so Bauer.

Anwendung in Medizin und Robotik
Als mögliche Anwendungen flexibler Flash-Speicher nennt der Linzer Physiker beispielsweise Folien, die Druckbilder speichern, etwa im Bereich Orthopädie, wo man das Druckbild eines Fußes abspeichern könnte. Auch im Bereich Robotik, wo an großflächigen Sensoren für eine "elektronische Haut" gearbeitet wird, könnten ebenso großflächige flexible Speicher hilfreich sein. Oder auf Lebensmittel-Verpackungen könnte auf flexiblen Flash-Speichern etwa das Ablaufdatum gespeichert werden. Noch würden die Bauelemente weitere Optimierungen benötigen, "aber das ist ein Gebiet, wo es jetzt so richtig losgehen wird", ist Bauer überzeugt.

Flash-Speicher kennt man bisher vor allem in Form von Speicherkarten oder USB-Sticks. Mittlerweile können auf diesen silizium-basierten Medien auf relativ kleinem Raum mehrere Gigabyte an Daten gespeichert werden. Micro-SD-Karten bringen es heute schon auf 16 Gigabyte.

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