Alarmierende Studie

Jedes zehnte Kind Opfer von sexuellen Übergriffen

Leben
06.02.2018 14:28

Sexueller Missbrauch als auch körperliche Bestrafung lösen seelische Belastungen und Probleme aus. "Kinderschutz geht nicht alleine. Wichtig ist es, professionelle Hilfe zu holen", so Expertin Hedwig Wölfl.

Laut der Leiterin der Kinderschutzorganisation "Die Möwe" erfährt jedes zweite Kind eine Form von Gewalt. Dazu gehört auch die Ohrfeige, die seit 1989 in Österreich verboten ist. Erschreckend: Von sexuellem Missbrauch sind zehn Prozent der Kinder betroffen. Das bedeutet, dass in jeder Schulklasse ein bis zwei Opfer sitzen. "Unsere Buben und Mädchen brauchen Menschen, die ihnen zuhören, denen sie auch dann vertrauen können, wenn ihnen etwas Schreckliches passiert", so die Psychologin weiter.

Zeigen Kinder plötzlich geändertes Verhalten, wirken beunruhigt oder entwickeln je nach Alter Ess- oder Schlafstörungen, gilt es, aufmerksam zu sein. "Bei Verdacht, dass ein Kind Gewalt erleidet, ist Beratung notwendig", so Wölfl.

Gewalt passiert meist im nahen Umfeld
Wegen Loyalitätskonflikten – weil zumeist ein Naheverhältnis zum Täter besteht – und Geheimhaltungsgeboten schweigen Kinder viel zu lange über ihre schrecklichen Erlebnisse. "Vom Strafrecht her wären wir schon froh, wenn die bestehenden Gesetze ausgeschöpft werden, in vielen Fällen werden die Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt", so Wölfl.

Ansprechstellen
Hilfe bieten unter anderem "Die Möwe", Rat auf Draht (Telefonnummer 147 oder HIER), die Kinderschutzzentren oder das Jugendamt. 

Florian Hitz, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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