Der Aschermittwoch als Vorbote der Nationalratswahl
Wenngleich man in die Reden am Aschermittwoch nicht allzu viel hineininterpretieren sollte, so zeigen sich doch deutliche Unterschiede zwischen den Parteien. Der Rote ist im Klassenkampf verfangen, einer Retropolitik, die nicht einmal alle Parteigranden vorbehaltslos goutieren. Der Türkise ist blass wie immer. Auch wenn er es seinem Vorredner gleich macht und auf das Manuskript verzichtet, um in freier Rede die Werte seiner Partei zu verteidigen. Im starken Kontrast dazu der Blaue, der sich in einen wahren Rhetorikrausch steigert. Launig rät er seinem Vorredner, ob dessen hohen Konsums von Freibier, nicht zur namensgebenden Partei zu wechseln und beginnt dann mit seinem Rundumschlag. Trotz seiner stellenweisen Brachialrhetorik ist er klar in seinen Kernthemen. Das mag manchen nicht gefallen, aber es ist meist mehr als ein Körnchen Wahrheit in seinen Aussagen. Damit ist auch das Feld für die nächste Wahl abgesteckt. Jeder der Redner hat sich klar artikuliert, was die Wähler zu erwarten haben. Das Match hätte wohl Kickl klar gewonnen, wäre da nicht das klitzekleine Problem in Gestalt des Bundespräsidenten. Dieser hat immer wieder klargestellt, dass er nicht notwendigerweise den Wahlgewinner mit der Wahl beauftragen würde, und es ist auch nicht zu bezweifeln, dass er seine Ankündigungen umsetzt. Das ist dann der Tag der innenpolitischen Feinspitze. Es würde einer der Wahlverlierer sein, der den Auftrag zur Regierungsbildung erhält, und da wird es spannend. Der Rote wird vermutlich wegen des Antretens zweier Parteien mit ähnlichen Inhalten, aber glaubwürdigeren Proponenten, nicht die erste Wahl sein. Erhält der Amtierende diesen Auftrag, läuft der Obergrüne Gefahr, dass eine Koalition mit den Blauen zustande kommt. Diese ist VdB zutiefst verhasst, daher wäre es nicht abwegig, wenn die Wahl auf seine Gesinnungsgenossen fällt. Den zu erwartenden Aufschrei wird er aushalten, er ist bis 2028 gewählt und kann (de facto) nicht abgesetzt werden. Sollte dieses Szenario Wirklichkeit werden, dann wäre Österreich auf dem besten Weg in die Unregierbarkeit. Zwei Parteien haben hinlänglich gezeigt, dass wegen der unterschiedlichen Parteiprogrammatik Streit vorprogrammiert ist. Wie wird es dann mit einer Mehrparteienregierung werden, da auch drei Parteien kaum die Mehrheit erreichen werden? Keine guten Aussichten, zumal zu erwarten ist, dass auch der vom Präsidenten als ungeeignet für die Führung Österreichs angesehene voraussichtliche Wahlgewinner auch keinen Kompromiss machen wird, um Österreich eine derartige Zersplitterung zu ersparen. Oder hat der Parteivorsitzende der Blauen doch die Größe, die Regierung aus der zweiten Reihe heraus zu führen? Die Nationalratswahl wird spannend, sie könnte allerdings einen unerträglichen Ausgang zur Folge haben.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
Jubelstimmung in Europa. Es ist vollkommen unverständlich, warum sich alle Politiker über den Aufrüstungs-Irrsinn freuen. Was gibt es da zu jubeln? ...
Ein vor völliger selbstverliebter Selbstüberschätzung strotzender US-Präsident Donald Trump ist der Welt fast als Standard bekannt. Aber ein bestens ...
Die NATO rüstet auf, alles wegen eines Kriegs, den die NATO kräftig mitverschuldet hat. Ohne den Erweiterungswahn der NATO gäbe es den Krieg in der ...
Georg Knill bekräftig seine Meinung, dass das Pensionsantrittsalter auf 68 Jahre anzuheben sei. Dabei vertritt er jene Unternehmen, die größtenteils ...
Da haben wohl die Juroren für ihre Bewertung doch glatt einmal den 1. Bezirk verlassen, um sich auch in den Randbezirken ein Bild von der angeblichen ...
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.