Als Pädagoge kann ich dem SPÖ-Vorschlag, die Schulnoten in den ersten drei Volksschuljahren abzuschaffen, nichts abgewinnen. Noten sind ein wichtiger Faktor, da es schlichtweg an simplen und aussagekräftigen Alternativen mangelt. Eine alternative Notengebung in Form eines schriftlichen Feedbacks kann vielmehr die Richtung aufweisen, vorhandene Probleme nicht zu benennen oder zu umschreiben, im schlimmsten Fall sogar zu beschönigen. Schulnoten schaffen hingegen nicht nur Orientierung und fördern den Leistungswillen, sondern Kinder lernen auch, mit Misserfolgen umzugehen. Es ermöglicht, bei Reflexion aus Fehlern zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen. Hinzu kommt, dass sich eine Werteskala aufgrund ihrer Einfachheit bestens für Vergleiche mit Mitschülern und auch anderen Schulen eignet. Abgesehen davon leben wir in einer Leistungsgesellschaft. Die Schule sollte daher nicht zum notenfreien Kuschelraum verkommen. Auch in der Arbeitswelt wird man beurteilt und kommt nur voran, wenn man sich anstrengt.