Die Kunst, von gestern zu sein

Robert Schneider schreibt mir in der „Krone bunt“ von der Seele. Das Gefühl, „Social-Media-frei“ zu sein, ist herrlich. Ich brauche mich nicht zu fürchten, im Netz von Love-Scammern abgezockt oder von Hackern um mein Erspartes gebracht zu werden. Und erst die Zeit, die ich mir ohne das „Followen“ einspare, weil ich nicht von Freunden, die ich persönlich gar nicht kenne, mit Bildern von Mahlzeiten, Standortmitteilungen und sonstigen unbedeutenden Botschaften überhäuft werde. Auch hat niemand die Möglichkeit, mich im Netz zu beschimpfen, zu beleidigen, zu belügen oder zu betrügen. Ein weiterer Vorteil: Ich benütze und trainiere mein eigenes Gehirn. Ich brauche mir nicht von Influencern, YouTubern, Bloggern (und wie sie alle heißen) erklären zu lassen, was ich essen, mir ins Gesicht schmieren oder anziehen soll. Die taktlose Unsitte, während einer Unterhaltung auf dem Smartphone herumzutippen oder gar während des Essens aufzuspringen und sich zu verabschieden, weil gerade jemand anruft oder textet, geht mir schön langsam auf den Geist. Oder kann es sein, dass ich die Kunst, von gestern zu sein, nicht so gut beherrsche wie Robert Schneider?