Kaum eine Woche vergeht, in der nicht vom drohenden Kollaps des heimischen Gesundheitssystems und dem eklatanten Mangel an Ärzten und Pflegepersonal berichtet wird. Vor den wahren Ursachen verschließen die verantwortlichen Politiker, Trägergesellschaften und Krankenkassen jedoch konsequent die Augen. Es ist unverständlich, dass Medien immer wieder von zu wenigen Medizin-Studienplätzen berichten, obwohl dies nicht der Wahrheit entspricht. Es werden Jahr für Jahr ausreichend kluge, empathische und fleißige Studenten fertig, um den Bedarf an Haus-, Kinder- oder Hautärzten zu decken. Vielmehr werden rund ein Drittel dieser jungen, motivierten und auf Steuerkosten gut ausgebildeten Mediziner nie als Arzt in Österreich tätig. Schuldig sind die Systemarchitekten, aber auch die HR-Politik heimischer Krankenanstalten: Während in anderen Branchen die 4-Tage-Woche und reduzierte Arbeitszeitmodelle längst angekommen sind, muss ich als junger Turnusarzt zumindest viermal pro Monat 25 Stunden am Stück im Krankenhaus verbringen, davon zweimal am Wochenende. 60 Wochenstunden sind eher Norm als Ausnahme. Dazu kommt, dass die vierjährige (Turnus-)Ausbildung zum Allgemeinmediziner stiefmütterlich behandelt wird: Während es in der Theorie schön klingt, durch die wichtigsten Abteilungen zu rotieren, hat in der Praxis kein Oberarzt der (z. B.) Orthopädie Interesse (oder Zeit), jungen Turnusärzten, die drei Monate auf der Station geparkt sind, um lästige Aufgaben abzuarbeiten, etwas beizubringen. Das ist keine Lehre! Von Qualitätsmanagement weit und breit keine Spur. Junge Ärzte wie ich wenden sich daher frustriert vom „Krankheitssystem“ ab und anderen Wirkungsbereichen (Pharmaindustrie, Forschung etc.; umworben wird man überall, außer im Krankenhaus) zu – bei wesentlich gesünderen Arbeitszeiten, mehr Wertschätzung und vergleichbarem Gehalt. Gemeinsam mit starren Hierarchien, unflexiblen Arbeitszeiten und der allgemein vorherrschenden Ellenbogenmentalität vergrämt man so die junge Generation an Ärzten, die, im Durchschnitt sensibler und empathischer als ihre Vorgänger, eigentlich viel besser geeignet wäre, um sozial am und mit Menschen zu arbeiten.
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