Armes Texas: Der Schein trügt

Wer heutzutage von Texas erzählt, tut das in erster Linie im Hinblick auf allseits bekannte Hightech-Unternehmen, Wolkenkratzer, überbreite Autobahnen und benzinfressende Automobile. Na toll! Aber irgendwie können einem die Texaner doch auch ein wenig leidtun. Ein ordentlicher Wintereinbruch – und alles scheint zusammenzubrechen; kein Strom, kein Wasser, mit all den Folgeerscheinungen, die damit verbunden sind. Wenn man sich allein die Infrastruktur ansieht – mit Stromleitungen, wie sie bei uns schon seit ewigen Zeiten nicht mehr kreuz und quer über der Straße hängen, mit Häusern wie Bretterbuden, die praktisch weder gegen Sommerhitze noch gegen Winterkälte isoliert sind, dafür aber ausschließlich mit Strom beheizt und im Sommer per Klimaanlage gekühlt werden –, dann meine ich schon, dass Länder wie Texas nach außen hin für viele ein Vorzeigeland sein mögen, aber bei genauerem Hinsehen kann ich auf solche „Außen hui, innen pfui“-Fassaden verzichten. Alles ist auf Verschwendung ausgerichtet, Ökologie dürfte ein Fremdwort sein, und darum verwundert es nicht, wenn deshalb mal das ganze System zusammenkracht. Die aktuellen Ereignisse in Texas sollten viele von uns zum Nachdenken veranlassen, denn für so manche ist ja „The American Way Of Life“ das große Vorbild. Danke, nicht für gstandene Österreicher.