Es ist schon bemerkenswert, wenn sich Menschen darüber beschweren, dass sich in den Einkaufszentren, Apotheken und bei sonstigen geöffneten Nahversorgern viel zu viele Einkäufer bewegen, obwohl sie selbst dort unterwegs sind. Sogar die Freizeitsportler und Spaziergänger an der frischen Luft stören sie ungemein. Selbst haben sie natürlich wichtige unaufschiebbare Einkäufe zu tätigen oder müssen selbstverständlich unvermeidbar mit dem Hund Gassi gehen oder der Arzt hat Bewegung im Freien verordnet, aber jeder andere verstößt augenscheinlich und unwillkürlich gegen die geltenden Ausgangsbeschränkungen. Wir sind in Österreich leider dicht besiedelt und leben Gebietsweise auf engstem Raum. So wird auch der mäßige Kontakt zu anderen Personen kaum zu vermeiden sein. Man kann aber allgemein feststellen, dass der Abstand zu den Mitmenschen fast ausschließlich vorbildhaft und oft mehr als notwendig eingehalten wird. Könnte es sein, dass manche Menschen glauben, nur sie hätten die Berechtigung für notwendige Einkäufe und Bewegung im Freien, weil sie der Meinung sind, sich natürlich vorbildhaft zu verhalten. Es genügt ja, wenn alle anderen zu Hause bleiben, um die Ansteckungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren. Eigentlich Egoismus pur.
Franz Zillinger, Reyersdorf
Erschienen am Di, 31.3.2020
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