Beim Kampf gegen das Coronavirus wartet man vergeblich auf eine Mahnung der Europäischen Kommission zur Solidarität. Deutschland und Frankreich haben zu Beginn der Coronavirus-Krise auf Hilferufe aus Italien und der Schweiz sogar mit Ausfuhrverboten für Atemmasken reagiert. Etwa 7000 Verstorbene in Italien, und die EU schaut tatenlos zu, wie das Gesundheitssystem dort kollabiert. Man kann halt nicht alles mit Geld bezahlen. Hier braucht es organisatorische, materielle und personelle Soforthilfe, und es bedarf einer EU, die Verantwortung für ihre Bürger trägt und Führungsqualitäten besitzt. Österreich hat ein teures, gut ausgebautes Gesundheitssystem für den Normalfall, das in der Coronavirus-Krise an seine Grenzen gestoßen ist. Es fehlen für den Ausnahmefall einer Pandemie die medizinischen Reservekapazitäten, und man versucht durch einschränkende Maßnahmen den Patientenanfall möglichst niedrig zu halten. Auf eine Hilfe von der EU braucht Österreich nicht zu warten, schließlich geht es nicht um die Gurkenkrümmung. Wir verdanken die bisherige Beherrschung der Coronakrise dem medizinischen Personal, den Rettungsdiensten und freiwilligen Helfern. Ihnen muss Dank ausgesprochen werden. Auch in einem bewaffneten Konflikt gegen Europa könnte Österreich mit keiner großen Hilfe von der EU rechnen. Sie würde sich in einem solchen Ausnahmefall ähnlich passiv verhalten wie bei der derzeitigen Coronavirus-Krise.
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