Wenn das halbe Einkommen nur fürs Wohnen draufgeht, dann ist was faul am System. Mieten und Häuserpreise steigen ständig, Wohnen wird langsam unerschwinglich, wie soll das nur weitergehen? Wenn junge Menschen eine Familie gründen möchten, haben sie es besonders schwer. Früher konnte man in einem Altbau eine Mansardenwohnung mieten, meist war das Klo am Gang, und es gab auch sonst wenig Komfort. Doch da musste man durch, man konnte richtig Geld auf die hohe Kante legen. Nach ein paar Jahren konnte man mit dem Hausbau beginnen oder eine Eigentumswohnung kaufen. Alte Wohnungen werden jetzt nur noch selten vermietet, viele stehen leer, und wenn der letzte Mieter auszieht, wird renoviert. Frisch renovierte Wohnungen sind jedoch für Jungfamilien schlicht und einfach zu teuer, an Rücklagen ist da nicht mehr zu denken. Zudem werden sichere Arbeitsplätze immer weniger, man kann nicht mehr langfristig planen. Für Leiharbeiter und Arbeitskräfte mit befristetem Werkvertrag ist an ein Eigenheim ohnehin nicht zu denken, die müssen froh sein, wenn sie trotz Vollzeitjob halbwegs über die Runden kommen.