Tests zeigen:

Beim Spielzeug-Kauf muss man zweimal hinsehen

Oberösterreich
29.11.2017 00:39

Augen auf beim Spielzeugkauf! Pünktlich zum Adventbeginn weist Landesrat Rudi Anschober darauf hin, dass Billigware "Made in China" für Kinder buchstäblich tödlich sein kann. Die Lebensmittelaufsicht OÖ zog im Vorjahr 78 Proben. Es gab 77 Beanstandungen.

Die Lebensmittelaufsicht OÖ führt jährlich 7000 Betriebskontrollen durch und untersucht 5500 Proben. Dabei geht es zwar meist um Lebensmittel, es werden aber auch Spielsachen unter die Lupe genommen. Und genau da gibt’s viele Beanstandungen, exakt die Hälfte davon wird von der Behörde gerügt. "Schuld" an diesem schlechten Ergebnis ist allerdings auch, dass gezielt "risikobasiert" kontrolliert wird, wie Heinz Waltenberger von der Lebensmittelaufsicht OÖ erklärt: "Natürlich schauen wir bei Produkten genauer, die vom EU-Schnellwarnsystem für gefährliche Güter namens RAPEX angezeigt werden".

Erstickungsgefahr
Bei 92 Proben gab es im Vorjahr 46 Beanstandungen, heuer bei 78 Spielwaren sogar 77. Die meisten Mängel betrafen fehlende oder  ungenügende Kennzeichnung, es gibt aber auch wirklich gefährliche Mängel wie eine Schnullerkette, die verschluckt werden kann, oder Bausteine, bei denen sich die Farbe löst, wenn Kinder daran lutschen. Aber: Weder heuer noch im Vorjahr gab es eine amtliche  Probe, die als gesundheitsschädlich beurteilt wurde.

Fernost macht Probleme
Der Großteil der beanstandeten Spielsachen stammt, wenig überraschend, aus China. Für Mängel haftet der Händler.

Spielsachen werden im Linzer Labor der AGES (Agentur für Ernährungssicherheit) geprüft, weiß Heinz Waltenberger von der Lebensmittelaufsicht OÖ.

"Krone": Was ist das  Hauptproblem bei den Spielsachen?
Heinz Waltenberger: Eindeutig die mangelnde Kennzeichnung. Das ist dann ein Problem, wenn zum Beispiel Spielzeug für Unter-Dreijährige wegen der Erstickungsgefahr durch Kleinteile nicht geeignet ist, das aber nicht auf der Packung steht.

"Krone": Heuer wurden bei 78 Proben 77 Beanstandungen gemacht, warum sind es so viele?
Waltenberger: Oftmals gibt es bei einem einzigen Produkt gleich mehrere Mängel. Wir schauen schon gezielt und risikobasiert.

"Krone": Was sollten die Eltern beim Kauf beachten?
Waltenberger: Achten Sie auf die Altersempfehlung und beachten Sie generell auf Warnhinweise und Gebrauchsanleitungen. Jeder Händler muss diese mitgeben.

"Krone": Die Spielsachen werden ja in Linz getestet.
Waltenberger: Die AGES hat hier ein Labor. Da werden zum Beispiel Teddybären angezündet, damit überprüft werden kann, ob sie auch wirklich nicht entzündlich sind.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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