Obdachlosenszene

Leiche im Müll: Vier Verdächtige festgenommen

Österreich
29.06.2017 12:53

Nach dem Fund einer männlichen Leiche in einer Mülllieferung in Graz haben Ermittler jetzt vier Verdächtige festgenommen. Bei dem Opfer handelte es sich um einen 58-jährigen Slowaken aus der Wiener Obdachlosenszene. Seine Leiche war am 22. März von Mitarbeitern eines Entsorgungsbetriebs in Graz gefunden worden.

Der Tote lag in einer Abfalllieferung, die von Wien nach Graz transportiert worden war. Bei der Obduktion des Leichnams wurde festgestellt, dass der 58-Jährige Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war.

Zeuge gab entscheidenden Hinweis
Das Landeskriminalamt Wien übernahm daraufhin die Ermittlungen. Durch umfangreiche Erhebungen im Obdachlosenmilieu und bei diversen Betreuungseinrichtungen stießen die Beamten auf einen Zeugen, der aussagte, dass der 58-Jährige mehrfach mit zwei Slowaken - einem 55-jährigem Mann und einer 40 Jahre alten Frau - unterwegs gewesen sein soll. Schnell gerieten die beiden unter Mordverdacht - die Staatsanwaltschaft stellte einen europäischen Haftbefehl aus.

Zielfahndern des Bundeskriminalamtes gelang es, die beiden Verdächtigen in der Slowakei auszuforschen und festzunehmen. Sie wurden bereits im Mai nach Österreich ausgeliefert. Im Laufe der Ermittlungen klickten dann noch für zwei weitere Männer die Handschellen. Ein 54-Jähriger wurde in Tschechien bei der Ausreise nach Deutschland festgenommen und Mitte Juni nach Österreich überstellt, ein 17-jähriger Slowake wurde in seinem Heimatland festgenommen. Er wurde am vergangenen Mittwoch in die Justizanstalt in Wien eingeliefert.

Alle Verdächtigen "grundsätzlich geständig"
Alle vier Verdächtigen zeigten sich laut Polizei "grundsätzlich zur Tat geständig. Sie machen aber unterschiedliche Angaben zum Tathergang und weisen sich gegenseitig die Schuld zu", sagte Polizeisprecherin Irina Steirer. Die Tat verübte das Quartett in der Nacht auf den 17. März in einem Hotelzimmer im Wiener Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. Zuvor war offenbar ein Streit zwischen den fünf Slowaken eskaliert. Auch Alkohol dürfte bei der Auseinandersetzung im Spiel gewesen sein.

Den Toten legten die vier Slowaken im Anschluss in einen Müllcontainer in der Nähe. Von dort gelangte er in einem Abfalltransporter nach Graz. Die Leiche war durch die Behandlung im Müllwagen übel zugerichtet. Bei der Obduktion stellte die Gerichtsmedizin schwere Halsverletzungen fest, die dem Opfer noch zu Lebzeiten zugefügt worden waren.

Der 58-jährige Slowake hatte sich bereits mehrere Jahre in der Bundeshauptstadt aufgehalten und war in unregelmäßigen Abständen in Schlafstellen und Betreuungseinrichtungen für Unterstandslose vorstellig geworden.

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