Fahrlässige Tötung?

Pflegeheimbewohner (79) in Badewanne verbrüht

Ausland
01.03.2017 09:49

Zu einem grausamen Todesfall ist es in einem deutschen Pflegeheim im Bundesland Sachsen-Anhalt gekommen. Zwei Mitarbeiterinnen sollen einen Bewohner (79) in einer Badewanne mit viel zu heißem Wasser alleine gelassen haben. Der Mann erlitt Verbrühungen und verstarb wenige Tage nach dem Vorfall. Die Staatsanwaltschaft Halle ermittelt nun gegen die Mitarbeiterinnen wegen fahrlässiger Tötung.

Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" am Mittwoch berichtete, soll nun eine Obduktion die genaue Todesursache klären. Untersucht werde, ob die Verbrühungen damit in Zusammenhang stünden. "Ein Zusammenhang ist sehr naheliegend", teilte die Staatsanwaltschaft Halle am Mittwoch mit.

Mann war halbseitig gelähmt und konnte nicht mehr sprechen
Der Vorfall hatte sich bereits am 21. Februar ereignet. Laut der Zeitung hätten die Mitarbeiterinnen den Bewohner, der halbseitig gelähmt war und nicht mehr sprechen konnte, zuerst in eine Wanne gelegt, das Wasser aufgedreht und dann den Raum verlassen. Das Wasser, schrieb die Zeitung weiter, sei viel zu heiß gewesen. Da der Mann nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt war und nicht mehr sprechen konnte, habe er sich auch nicht bemerkbar machen können.

Als die Pflegerinnen endlich bemerkten, dass das Wasser zu heiß war, hoben sie den Patienten aus der Wanne. Sie wickelten den Mann in Decken und legten ihn in sein Bett. "Kurze Zeit später zeigten sich deutliche Rötungen und Schwellungen am Körper des 79-Jährigen", zitierte die Zeitung einen Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle. Der Patient starb am Montag dieser Woche.

Mitarbeiterinnen wurden gekündigt
Die Staatsanwaltschaft geht laut eigener Aussage nicht davon aus, dass der 79-Jährige die Wassertemperatur selbst erhöht hat. Für den Heimleiter scheint die Schuldfrage jedenfalls geklärt zu sein - er hat am Dienstag die beiden Mitarbeiterinnen entlassen.

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