Auch die Presse ging mit Real hart ins Gericht. "Unter Capello scheint der letzte Rest Fußball gestorben zu sein", wetterte "El País" am Montag. Vor allem die Defensiv-Mentalität des Italieners stößt auf Ablehnung. Er habe das Star-Ensemble in eine "Mannschaft aus Stahlbeton" verwandelt, die nun zwar in der Abwehr gut stehe, dafür aber todlangweiligen Fußball spiele. Capello aber ließ die Vorwürfe abprallen: "Ich bin mit der Leistung zufrieden."
Auch die früheren Juventus-Spieler Fabio Cannavaro und Emerson sowie Ruud van Nistelrooy und Mahamadou Diarra, allesamt im Sommer verpflichtet, konnten den Fehlstart auf dem erhofften Weg zum ersten Meistertitel seit 2003 nicht verhindern. Van Nistelrooy vergab zwei gute Torchancen und wurde wie seine Kollegen von den Real-Fans ausgepfiffen. Club-Präsident Ramón Calderón verteidigte seinen Coach: "Capello ist der beste Trainer der Welt, wir müssen Geduld haben."
Unruhe um Beckham
Für zusätzliche Unruhe sorgt bei Real das Tauziehen um David Beckham und Ronaldo. In Sachen Beckham verkündet Vereinsboss Calderón am Sonntagabend zwar bereits die vorzeitige Vertragsverlängerung um zwei Jahre bis 2009. Doch der englische Mittelfeldstar ließ dies am Montag umgehend dementieren. "Er hat noch keinen neuen Vertrag unterschrieben, aber wir werden uns im September zusammensetzen", wird ein Sprecher des 31-Jährigen von britischen Medien zitiert.
Beckham war 2003 für 35 Millionen Euro von Manchester United zu Real gewechselt und verdient in Madrid rund 6,5 Millionen Euro im Jahr. Nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM in Deutschland war der "Glamour-Boy" des Fußballs als Kapitän des englischen Nationalteams zurückgetreten und kurz darauf vom neuen Nationaltrainer Steve McClaren ausgemustert worden.
Ronaldo unverkäuflich
Auch die Zukunft von Stürmerstar Ronaldo liegt offenbar endgültig bei Real. "Er ist unverkäuflich", versicherte Calderón. Auch der Brasilianer selbst habe ihm gesagt, er wolle nicht zum AC Mailand wechseln. Dagegen könnten Ivan Helguera, Francisco Pavon und Pablo Garcia den Verein ebenso noch vor dem Transferschluss an diesem Donnerstag verlassen wie die Brasilianer Cicinho und Julio Baptista. Der dänische Nationalspieler Thomas Gravesen steht kurz vor einem Wechsel zum schottischen Meister Celtic Glasgow.
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