Bürger fassungslos

Hunde erschossen: Jäger im Visier der Ermittler

Tierecke
12.04.2016 09:28

Fassungslosigkeit in einer kleinen oststeirischen Gemeinde: Zwei Jäger haben zwei Hunde getötet - das angeblich vor Zeugen, auch vor einem Kind, das laut Mutter schwer traumatisiert ist. Diese sprechen von einem "grauenhaften Gemetzel" mit elendiglichem Todeskampf, ein Jäger von einem ordnungsgemäßen Ablauf...

"Jamie" und "Senta" sind nicht mehr. "Meine Senta, ein Schäferhundmischling, war eine Seele von einem Hund, hat mit Katzen im Korb geschlafen, mit Hasen, Hühnern, Enten zusammengelebt. Nie hätte sie gewildert", sagt das völlig entsetzte Herrl. Jedoch sei sie läufig gewesen und daher mit ihrem Dackelmix-Freund Jamie ausgebüxt. "Wir haben die beiden gesucht, aber halt nicht gleich gefunden," so Jamies Besitzer.

Jäger: "Wir haben handeln müssen"
"Wir sind mehrmals angerufen worden, dass sie gewildert und ein Reh gerissen hätten", behauptet hingegen der Jäger, der daraufhin habe "handeln müssen". Über das nachfolgende Geschehen gibt es zwei Versionen. "Die Hunde sind nur in einer Einfahrt an der Straße im Ort ruhig gesessen, haben keinem irgendwas getan", so eine Zeugin.

Zeugen entsetzt, Kinder traumatisiert
Dann sei der Jäger gekommen und habe, eben mitten im Ort an der Straße, auf sie gefeuert. "Wir haben einen Schuss gehört. Dann war Gewinsel und Gejaule, es war schrecklich, der eine Hund hat sich immer wieder aufgebäumt! Wir hatten Kinder hier, die sind alle fertig." Ein Mädchen soll sogar schwer traumatisiert sein: "Es hat den Mann mit dem Gewehr gesehen, nur noch geschrien."

Angeblich toter Hund lief noch fünf Meter weit
Der Jäger - der uns gleich vorab mit Klagen drohte - schildert den Hergang allerdings so: "Die Hunde sind auf einem Acker gewesen. Ich habe mit einem Schuss beide getroffen, sie waren beide auf der Stelle tot." Einer sei dann noch fünf Meter auf die Straße gerannt. Wie ein toter Hund das macht? Die Antwort ist irgendwas mit "waidwund" und "das verstehen Laien nicht".

Ermittlungen gegen Jäger
Dass auf ein Tier sogar noch zusätzlich eingestochen (!) worden sein soll, streitet er ab. Das wird die Veterinäruni in der Obduktion klären. Und: "Es war kein Zeuge dabei, keiner war in Gefahr, ich bin mir keiner Schuld bewusst." Sein Kollege sei später dazugekommen. Waidmännisch hat sich der Jäger auf jeden Fall ins Unrecht gesetzt: Hunde dürfen ausnahmslos nur geschossen werden, wenn sie "Wild jagend" erwischt werden. Jetzt wird ermittelt.

Dass das Ende ihrer Tiere so entsetzlich war, belastet beide Besitzer schwer: "Sie waren liebevolle Mitglieder unserer Familie. Wir sind in einem Tal der Tränen."

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