In letzter Minute

Putschisten in Burkina Faso gaben auf

Ausland
21.09.2015 21:55
Nach den schweren innenpolitischen Turbulenzen im westafrikanischen Burkina Faso hat sich das Blatt am Montagabend offenbar schlagartig gewendet: Panzer waren schon auf die Hauptstadt Ouagadougou zugerollt, die Putschisten gaben jedoch in letzter Minute auf. Ein Blutvergießen scheint abgewendet, die Rückkehr zur Demokratie ist aber nicht gesichert.

Kurz vor einem drohenden Angriff der Streitkräfte haben die Putschisten in Burkina Faso aufgegeben und eine Rückkehr zur Demokratie versprochen. Der Anführer des Umsturzes, Gilbert Diendere, bat das Land und die internationale Gemeinschaft am Montagabend in einer im staatlichen Fernsehen verlesenen Erklärung um Entschuldigung.

Dienderes rund 1200 Mann starke Elitetruppe hatte am vergangenen Mittwoch Präsident Michel Kafando und mehrere Regierungsmitglieder festgenommen.

Vorbehalte gegen Friedensplan
Er wolle die Macht an eine zivile Regierung abgeben, wie es der am Sonntag nach regionalen Vermittlungsbemühungen vorgeschlagene Friedensplan vorsieht, sagte er nun. Der am Mittwoch gestürzte Präsident Kafando hat jedoch Vorbehalte bezüglich des Plans geäußert.

Der Friedensplan sieht unter anderem eine Amnestie für die Putschisten vor. Zudem sollen bei der auf den 22. November verschobenen Präsidentschaftswahl nun auch bisher nicht zugelassene Kandidaten antreten dürfen, die dem früheren Langzeitpräsidenten Blaise Compaore nahestehen. Das war eine der zentralen Forderungen der Putschisten der Präsidentengarde, die als loyal zu Compaore gelten.

Ursprünglich sollte am 11. Oktober ein neuer Präsident gewählt werden. Damit sollte nach dem Sturz von Compaore im vergangenen Jahr der Übergang zur Demokratie gefestigt werden. Compaore musste nach 27 Jahren an der Macht nach Massenprotesten ins Ausland fliehen.

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