Neuer Rekord
7000 Flüchtlinge erreichten am Montag Mazedonien
Vor diesem Hintergrund werde es "immer dringender", europäische Lösungen zu finden, sagte Fleming. "Deutschland alleine kann sich klarerweise nicht eines europäischen Problems annehmen." Sie plädierte für EU-Auffanglager an den Außengrenzen in Ungarn oder Griechenland, sagte aber, diese könnten nur funktionieren, wenn es auch ein europäisches Verteilungssystem für ankommende Schutz Suchende mit fixen Zusagen der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten gäbe.
Die EU-Kommission will am Mittwoch einen Verteilungsschlüssel für 160.000 Flüchtlinge vorlegen, die über Italien, Griechenland und Ungarn in die EU eingereist sind. Das UNHCR forderte am Dienstag sogar die Verteilung von 200.000 Menschen. "Das ist die Anzahl jener, von denen wir glauben, dass sie innerhalb Europas umverteilt werden müssen", sagte Fleming.
Hochexplosive Lage auf Lesbos
Tausende Flüchtlinge wurden am Dienstag von der Insel Lesbos auf das griechische Festland gebracht. Eine von der Regierung angemietete Fähre, die eine Kapazität zur Aufnahme von 2500 Menschen hat, machte voll besetzt im Hafen von Piräus in der Nähe von Athen fest. Die Behörden hatten angekündigt, die Insel nahe der türkischen Grenze zu entlasten und mehr Schiffe einzusetzen. Nach offiziellen Angaben harren 20.000 Flüchtlinge auf Lesbos aus.
Der für Einwanderung zuständige Minister Giannis Mousalas hatte am Montag gewarnt, Lesbos mit seinen rund 85.000 Einwohnern stehe vor einer "Explosion". Die örtlichen Behörden könnten die Lage kaum noch bewältigen. In der Nacht auf Dienstag kam es zu Ausschreitungen zwischen Flüchtlingen und Sicherheitskräften. Rund ein Dutzend Mitglieder der Küstenwache und der Bereitschaftspolizei gingen teils mit Schlagstöcken gegen aufgebrachte Migranten vor, die auf ein von der Regierung bereitgestelltes Schiff gelangen wollten.
Vom griechischen Festland aus wollen die meisten Flüchtlinge sofort in reichere EU-Länder wie Deutschland weiterreisen. An der Grenze zum Nachbarland Mazedonien im Norden kommt es deswegen immer wieder zu chaotischen Zuständen.
Flüchtlinge an Grenze mit Knüppeln verprügelt
Erst am Montag hatten Polizisten an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien mit Knüppeln auf Flüchtlinge eingeschlagen. Dabei wurden nach Angaben eines AFP-Fotografen mindestens drei Personen verletzt.Vonseiten des mazedonischen Innenministeriums hieß es, bei solch großen Menschenmengen gebe es naturgemäß Rempeleien. Die Polizei müsse einschreiten, um eine Eskalation der Lage zu verhindern.
Lesen Sie auch:
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.