Es ist eine Art Cinderella-Geschichte, nur dass das Aschenputtel nicht aus der Dienstbotenstube kommt, sondern aus der Party- und Glamourwelt der nackten Bäuche und perfekten Kurven. Sofia Hellqvist, die mittlere von drei Töchtern, sozialisiert im 1.800-Seelen-Dorf Älvdalen, hat es in den europäischen Hochadel geschafft. Sie wird eine richtige Prinzessin, denn am 13. Juni heiratet die 30-Jährige Schwedens Prinzen Carl Philip, den Dritten in der Thronfolge. Zwei Jahre nachdem seine jüngere Schwester Madeleine den Banker Chris O'Neill ehelichte und fünf Jahre nach der Hochzeit von Kronprinzessin Victoria mit dem Ex-Fitnesstrainer Daniel, besiegelt nun also Carl Philip den Bund fürs Leben mit einer Bürgerlichen.
Das adrette, patschierliche Dirndl, das seit 2008 mit dem dunkelhaarigen Feschak offiziell liiert ist, kann auf eine durchaus wilde Vergangenheit zurückblicken. Mit 19 modelte sie während ihres Studiums in Dessous, mitunter ließ sie aber dabei auch mal das Oberteil ganz weg und verbarg ihre Jungmädchenblöße hinter einer gefährlich zischenden Natter. Als kesse Kellnerin wirbelte sie durch diverse Lokale. Sie trat in der TV-Reality-Show "Paradise Hotel" auf, die sie prompt gewann. Dass das Schwedenpüppchen nicht zimperlich war, zeigte sich auch in den jüngst veröffentlichten Blog-Eintragungen (die mittlerweile alle gelöscht wurden) über ihr Leben in New York, wo ganz oben auf der Agenda stand: Party, Party, Party.
Von 2005 bis 2008 dauerte ihre turbulente Phase, da traf sie auch schon einmal Hollywoodstars wie Johnny Depp und Mark Wahlberg oder die Rapper-Ikone Puff Daddy. Tattoos und Piercing sind Überbleibsel dieser Eskapaden, über die Sofia, wenn sie gefragt wird, in wohl eingelernten Sätzen spricht: "Natürlich würde ich so etwas heute nicht mehr machen." Natürlich nicht. So wie sie heute auch ganz sittsam, fast bieder neben ihren Schwiegereltern in spe, Königin Silvia und Carl Gustaf, sitzt, wenn sie sich für Wohltätigkeitsorganisationen einsetzt.
Der Wandel vom Dessousmodel zum Prinzen-Gespons scheint geglückt zu sein. Zur Charme-Offensive passt auch, dass die Brautleute zur Trauung weder Tafelgeschirr noch Goldrandgläser wollen, vielmehr wünschen sie sich Spenden – für die eigens ins Leben gerufene "Prince Couple's Foundation". Sie hilft Kindern und Jugendlichen bei der Bildung. Wohl damit es den Kids von morgen erspart bleibt, in Unterwäsche modeln zu müssen.
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