"Diese Abenteuer in Mali und in der Zentralafrikanischen Republik dienen doch nur der Selbstdarstellung des Ministers. Zum Muttertag sehen wir dann nette Fotos von ihm mit lieben Kindern und unseren Soldaten in Mali oder Zentralafrika", ist Klug nun im Kreuzfeuer mehrerer Offiziere.
Denn was der Verteidigungsminister als "wichtig für die Ausbildung der Bundesheer-Spezialisten" zu rechtfertigen versucht, wird heeresintern von vielen als "Show" gewertet: "Unserer Truppe fehlt das Geld für den Sprit, um die Panzertruppe gut auszubilden oder um den Grundwehrdienst tatsächlich attraktiver zu gestalten - und die Entsendung von nur 20 Mann nach Afrika kommt auf 600.000 Euro."
"Auslandseinsätze finanziell verkraftbar"
"Die Auslandseinsätze sind in der Verfassung verankert und bei einem Budget in der Höhe von zwei Milliarden Euro finanziell verkraftbar", kontert Ministeriumssprecher Oberst Michael Bauer.
"Das sind Missionen, die nur Frankreich in seinen früheren Kolonien helfen. Unser Bundesheer hat dort nichts verloren", fordert FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache den Stopp der Einsätze in Afrika.
Kommt auch Libyen-Einsatz?
Mittelfristig könnte sich für Österreich neben Mali und der Zentralafrikanischen Republik ein weiteres brisantes Einsatzgebiet in Afrika auftun: Am Montagnachmittag sagte Außenminister Sebastian Kurz, er rechne damit, dass sich die Frage nach einem österreichischen Engagement in Libyen im Rahmen einer EU-Mission stellen werde. Er sei "ein Fan davon, dass Österreich einen Beitrag in der Welt leistet", sagte Kurz nach Beratungen der EU-Außenminister in Brüssel. "Insofern wird sich die Frage für uns stellen, sobald die Rahmenbedingungen für uns klar sind."
Nachzudenken sei über Ausbildungsbeiträge der EU, darüber hinaus seien wahrscheinlich die Sicherung der Grenzen und gegebenenfalls eines Waffenstillstandes eine Option für die EU, sagte Kurz. Von einer Entscheidung sei man aber noch weit entfernt.
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