Zoo zerbombt

“Vier Pfoten” retten traumatisierte Löwen aus Gaza

Tierecke
06.10.2014 09:37
Der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" ist es gelungen, drei Löwen aus dem schwer beschädigten Al-Bisan Zoo im Gazastreifen in eine Rettungsstation nach Jordanien zu bringen. Für die restlichen Tiere wird an einer tiergerechten Lösung vor Ort gearbeitet.

Von Amman in Jordanien aus planten die Tierschützer weitere Schritte, um den traumatisierten Tieren im Al-Bisan Zoo in Beit Lahiya im Norden des Gazastreifens zu helfen. Anfang Juli war der Zoo bei Luftangriffen schwer beschädigt worden, mehr als 80 Tiere starben. An der transnationalen Rettungsaktion waren unterschiedlichste Behörden und Vertretungen aus vier Staaten beteiligt: Ägypten, Israel, Jordanien sowie die Palästinensische Autonomiebehörde.

Löwen bekommen neue, sichere Gehege
Tierarzt Amir Khalil von den "Vier Pfoten" lag vor allem die rasche Hilfe für die beiden rund sechsjährigen Löwen "Sultan" und "Shaker" sowie die siebenjährige, trächtige Löwin "Sabrin" am Herzen: "Es geht uns  nicht nur um eine artgemäße Unterbringung, adäquates Futter und die tierärztliche Versorgung. Löwen sind nun einmal gefährliche Wildtiere. Die Gehege waren bereits vor den Luftangriffen alles andere als sicher für Pfleger und Zoobesucher. Deshalb haben wir für die drei eine Lösung außerhalb Gazas gesucht."

Zwischenstation in Jordanien
Die Löwen wurden schließlich am vergangenen Dienstag anästhesiert, medizinisch durchgecheckt und in geeignete Transportboxen verladen. Dann ging es für sie im Konvoi in eine Transitstation in Jordanien, wo sie noch am selben Tag erfolgreich in ihr vorübergehendes Gehege entlassen wurden. Die neuen Gehege befinden sich derzeit noch im Bau - nach Fertigstellung werden die Löwen ihr endgültiges Zuhause beziehen. Die "Vier Pfoten" errichten derzeit ein neues Tierschutzzentrum, das "Al Ma´wa for Nature and Wildlife", ungefähr 45 Kilometer von Amman entfernt.

Auch anderen Zootieren wird geholfen
Auch für die verbleibenden ungefähr 30 Tiere des zum Teil zerstörten Zoos, darunter ein Makak, Grünmeerkatzen, Wildkatzen, Wölfe, Strauße, Greifvögel, Stachelschweine und ein Krokodil, wird es eine Lösung geben. Amir Khalil: "Wir sehen, dass den Menschen in Gaza der Zoo und seine Tiere am Herzen liegen. Wir sichern daher Expertise und finanzielle Unterstützung zu, die Gehege tiergerecht wieder aufzubauen. Zudem wollen wir auch das lokale Team im Umgang mit den Tieren schulen." Unterstützung kommt auch von der französischen Tierschutzorganisation 30 millions d'amis.

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