„War gerade schwimmen“

Attentäter-Mutter dachte, er ist mit Papa angeln

Ausland
15.12.2025 07:10

Wie berichtet, handelt es sich bei den beiden Attentätern vom Bondi Beach um Vater und Sohn. Während der 50-jährige Sajid Akram von Einsatzkräften am Tatort erschossen wurde, befindet sich der 24-jährige Naveed Akram mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Medienberichten zufolge glaubte seine Mutter, dass Vater und Sohn einen Angelausflug unternahmen. Sie glaubt offenbar nach wie vor nicht daran, dass die beiden ein Massaker mit mindestens 16 Toten und Dutzenden Verletzten angerichtet haben.

Gegenüber der australischen Zeitung „The Age“ meinte die entsetzte Frau, dass ihr Sohn sie kurz zuvor noch angerufen und über seinen Tag berichtet habe. „Mama, ich war gerade schwimmen. Ich war tauchen. Wir gehen jetzt essen, und danach (...) bleiben wir zu Hause, weil es sehr heiß ist“, soll der 24-jährige Maurer erzählt haben.

Polizisten durchsuchten auch die Airbnb-Unterkunft der beiden Attentäter.
Polizisten durchsuchten auch die Airbnb-Unterkunft der beiden Attentäter.(Bild: EPA/BIANCA DE MARCHI)
Trauer in Australien: Die Flaggen wurden auf halbmast gesetzt.
Trauer in Australien: Die Flaggen wurden auf halbmast gesetzt.(Bild: EPA/STEVEN MARKHAM)
Immer wieder legen Menschen Blumen in Gedenken an die Opfer des Massakers am Tatort nieder.
Immer wieder legen Menschen Blumen in Gedenken an die Opfer des Massakers am Tatort nieder.(Bild: AFP/SAEED KHAN)

„Jeder würde sich Sohn wie ihn wünschen“
Verena Akram gab sich auch überzeugt davon, dass sein Sohn in keine extremistische oder gewalttätige Aktivitäten involviert sein könne. „Er hat nicht einmal eine Waffe.“ „Jeder würde sich einen Sohn wie ihn wünschen. Er ist ein guter Junge“, betonte sie gegenüber „The Age“. Doch das dürfte nur die eine Seite des jungen Mannes gewesen sein. Denn die Mutter gab auch zu, dass sich der 24-Jährige seit seiner Entlassung vor einigen Monaten viel mehr Zeit im Internet verbracht habe.

Polizisten am Tatort
Polizisten am Tatort(Bild: AFP/DAVID GRAY)

Vater hatte Waffenbesitzkarte
Naveeds Vater war dem Vernehmen nach Mitglied in einem Jagdverein und verfügte über eine Waffenbesitzkarte. Er soll auch mehrere Langwaffen besessen haben. In einem Auto, das in Verbindung zum getöteten Angreifer stehen soll, wurden Polizeiangaben zufolge außerdem improvisierte Sprengsätze gefunden. Die Polizei räumte weiters ein, dass der jüngere Täter dem australischen Geheimdienst bekannt war. Man habe aber nur „sehr begrenzte Kenntnisse“ über ihn besessen. Der Täter habe keine konkrete Bedrohung dargestellt. Seit Sonntag weiß man aber, dass das eine große Fehleinschätzung war.

Hier beschreibt eine Nachbarin der Familie Vater und Sohn als „komische Leute, die nie gegrüßt haben“:

Zehnjähriges Mädchen unter den Toten
Die Behörden gehen von einem antisemitischen Terroranschlag aus. Die beiden Schützen hatten am ersten Tag des achttägigen jüdischen Lichterfestes Chanukka mit Langwaffen am beliebten Strand Bondi Beach das Feuer auf eine feiernde Menschenmenge eröffnet. 15 Menschen wurden getötet, darunter ein zehnjähriges Mädchen. 38 Menschen lagen am Montag weiter mit Verletzungen im Krankenhaus. Das genaue Motiv der Angreifer ist allerdings noch unklar.  Örtliche Medienberichte, wonach in einem Auto der Angreifer auch zwei IS-Flaggen gefunden wurden, bestätigte die Polizei mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht.

Kommen nun schärfere Waffengesetze?
Australien erwägt als erste Reaktion auf den Terroranschlag eine Verschärfung der Waffengesetze. Er werde eine Begrenzung der Anzahl der Waffen sowie eine Überprüfung bestehender Lizenzen vorschlagen, kündigte Premierminister Anthony Albanese an. „Die Lebensumstände von Menschen können sich ändern. Menschen können im Laufe der Zeit radikalisiert werden. Lizenzen sollten nicht auf Dauer erteilt werden“, sagte Albanese. Der Anschlag am Sonntag sorgte in Australien für Entsetzen: Es war der schlimmste Fall von Schusswaffengewalt in dem Land seit rund 30 Jahren.

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