„Hölle auf Erden“
Terror in Sydney: Zahl der Opfer auf 16 gestiegen
Bei dem Terrorangriff von zwei Attentätern am Bondi Beach in Sydney ist nach Angaben der Polizei von New South Wales die Zahl der Todesopfer auf 16 gestiegen! Unter den Verstorbenen ist auch mindestens ein Kind. Am Strand hatte zuvor das jüdisches Lichterfest Chanukka stattgefunden.
Bisher gab es Meldungen über 12 Todesopfer. Die Zahl 16 gaben der Gesundheitsminister von New South Wales, Ryan Park, sowie die Polizei bekannt. 40 Menschen seien weiterhin im Krankenhaus.
Alexander Ryvchin, Co-Chef des Executive Council of Australian Jewry, bestätigte gegenüber CNN den Tod eines 10-jährigen Kindes, das im Spital ihren Verletzung erlag. „Ich kenne alle, die dort waren. Das ist eine Veranstaltung, die ich jedes Jahr mit meiner Familie besuche“, sagte Ryvchin dem US-Sender.
„Kaltblütig abgeschlachtet“
Er entging dem Massaker, da er aufgrund von Terminkonflikten in letzter Minute absagen musste. Und er fügte hinzu: „Die Tatsache, dass es zu einem Blutbad gekommen ist, die Tatsache, dass Menschen geplant, Waffen beschafft und wissentlich dorthin gekommen sind, obwohl sie wussten, dass dort Kinder, ältere Menschen, Familien und wehrlose Menschen friedlich versammelt waren – und dass sie diese kaltblütig abgeschlachtet haben. Das ist etwas, das unser Land verändern wird.“
Holocaust-Überlebender vor den Augen seiner Frau erschossen
Wie „The Australian“ berichtete, befindet sich unter den Toten auch ein Holocaust-Überlebender. Er wurde vor den Augen seiner Frau erschossen. „Er kam zum Chanukka-Fest an den Bondi Beach, und für uns war das viele, viele Jahre lang immer ein sehr, sehr schönes Fest“, zitierte die Zeitung die Frau. Laut „Daily Mail“ hat das Paar zwei Kinder und elf Enkelkinder.
Das ist etwas, das unser Land verändern wird.
Alexander Ryvchin, Co-Chef des Executive Council of Australian Jewry
Wie die britische BBC berichtet, befinet sich auch ein 41-jähriger britischer Rabbiner sowie ein Israeli unter den Todesopfern. Bei dem Angriff wurden auch mindestens ein Israeli getötet und ein weiterer verletzt. Das teilte das israelische Außenministerium mit.
Netanyahu kritisiert Australiens Premier
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu bezeichnete das Attentat als „kaltblütigen Mord“ und warnte davor, dass sich Antisemitismus verbreite, wenn „Anführer still bleiben“ würden. Gemeint ist Australiens Premier Anthony Albanese. Netanyahu ergänzte, er habe seinen Amtskollegen vor einer Zunahme von Antisemitismus gewarnt. Netanyahu warf der australischen Regierung weiter vor, mit ihrer Politik Antisemitismus in Australien gefördert und ermutigt zu haben.
Ein Attentäter tot, zweiter Schütze in kritischem Zustand
Wie ABC News und „Daily Mail“ übereinstimmend berichten, soll ein Attentäter während des Schusswechsels mit der Polizei ums Leben gekommen sein. Der zweite Schütze befindet sich schwer verletzt in Polizeigewahrsam, sein Zustand ist kritisch. In einem Auto, das in Verbindung zum getöteten Angreifer stehen soll, wurden Polizeiangaben zufolge außerdem improvisierte Sprengsätze gefunden.
Parallel dazu gibt Australiens Geheimdienstchef Mike Burgess bekannt, dass einer der Verdächtigen den Sicherheitsbehörden „bekannt“ gewesen sei, aber man habe „sehr wenig Wissen“ über ihn gehabt. Um welchen der Täter es hierbei geht, spezifiziert Burgess nicht.
Polizei: Täter habe zuvor keine konkrete Bedrohung dargestellt
Auf die Frage, ob die Schützen den Behörden vor der Tat bekannt gewesen seien, teilte die Polizei mit, zu einem der Täter lägen wenige Informationen vor. Die andere Person sei den Behörden zwar „bekannt“ gewesen, habe nach ersten Erkenntnissen jedoch keine konkrete Bedrohung dargestellt. Um welchen der Täter es hierbei geht, konkretisierte die Polizei nicht.
Wohnsitz eines Angreifer durchsucht, zwei weitere Festnahmen
Laut dem „Sydney Morning Herald“ wurden zudem zwei Personen im Stadtteil Bonnyrigg festgenommen, wo einer der mutmaßlichen Angreifer seine Wohnung hatte. Diese wurde ebenfalls bereits durchsucht. Wie die beiden Personen mit der Tat im Zusammenhang stehen, ist bislang noch unklar.Z
Auf X kursieren inzwischen weitere Videos, in denen zu sehen ist, wie Menschen am Strand und in einem nahe gelegenen Park auseinanderliefen, während Schüsse und Polizeisirenen zu hören waren.
„Menschen in Blutlachen“
Augenzeugenberichte zeichnen ein Bild von wenigen Minuten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten. Ein Zeuge sagte dem öffentlich-rechtlichen Sender ABC, die Attacke hätte etwa zehn Minuten gedauert – und nannte diese Zeit eine „absolute Hölle auf Erden“. Er habe Menschen in Blutlachen liegen sehen.
Mutiger Passant ringt Attentäter nieder
Insbesondere das Video eines couragierten Mannes während des Anschlags sorgt in den Sozialen Netzwerken für Aufsehen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ein Passant einem der zwei mutmaßlichen Angreifer zunächst von hinten auf den Rücken springt. Nach einem kurzen Gerangel nimmt er ihm das Gewehr ab. Der Mann, der zuvor mit dem Gewehr geschossen hatte, taumelt daraufhin zurück, kann jedoch entkommen. In australischen Medien wird der Passant als „Held“ gefeiert.
Bondi Beach bleibt am Montag geschlossen
Mike Burgess, Chef vom Australian Security Intelligence Organisation (Asio) sagte, die nationale Terrorismusgefahr in Australien liege bei „wahrscheinlich“, was einer 50-prozentigen Wahrscheinlichkeit eines Anschlags entspreche. Der Bondi Beach bleibt am Montag jedenfalls geschlossen. Ermittler untersuchten derzeit noch den Tatort, teilte die Polizei von New South Wales mit. Weder Flugzeuge noch Drohnen dürften über das Gelände fliegen.
Erhöhte Bedrohung aber keine konkrete Gefahr in Österreich
Spitzenpolitiker aus der ganzen Welt reagierten unterdessen geschockt auf den Terroranschlag. Das Innenministerium in Wien teilte mit, dass seit dem 7. Oktober 2023 – dem Terrorangriff der Hamas auf Israel –auch für Österreich eine erhöhte Bedrohungslage gilt, aber es bestehe keine konkrete Gefährdung. Aktuell gilt Terrorwarnstufe 4 (von 5 möglichen Stufen).










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