Die kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) des Landes kommen – trotz erster Stabilisierungstendenzen – einfach nicht aus der Krise.
Auch nach zwei Jahren Rezession bleibt die Erholung im Lande aus. „Aufträge sowie Umsätze sinken weiter und vielerorts wird Personal abgebaut“, geht aus der Herbststudie des Gläubigerschutzverbands Creditreform hervor. Auch in die Zukunft blickt die Mehrheit der 1400 befragten Unternehmen pessimistisch.
Seit drei Jahren befindet sich das Klimabarometer für den Mittelstand im negativen Bereich. Aktuell liegt es laut Mitteilung bei minus 8,2 Punkten, nach minus 9,9 Punkten im Vorjahr. „In allen Wirtschaftssektoren überwiegt eine skeptische Grundhaltung. Eine schnelle Konjunkturerholung ist nicht zu erwarten“, stellt Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer fest. „Erste Stabilisierungstendenzen reichen nicht, um den Trend zu drehen“, fügt er hinzu.
Energiepreise bremsen
Mehr als ein Drittel der Unternehmer berichtete von Rückgängen bei den Aufträgen, nur rund 13 Prozent konnten ein Plus verzeichnen. Zudem registrierte laut Studie gut ein Drittel der Betriebe Umsatzeinbußen, während lediglich 16 Prozent ihre Umsätze steigern konnten. Faktoren wie hohe Energiepreise würden die Unternehmen bremsen, heißt es. Auch für das kommende Jahr bleiben die Umsatzerwartungen negativ: Lediglich 12,2 Prozent der Befragten erwarten ein Umsatzplus (Vorjahr: 14,6 Prozent), 28 Prozent rechnen mit Rückgängen (Vorjahr: 36,4 Prozent).
Zudem meldeten nur 10,8 Prozent der befragten Unternehmen steigende Erträge, während 42,3 Prozent Einbußen hinnehmen mussten. Bis die Gewinne wieder steigen dürfte es laut Creditreform noch dauern. Der Anteil der eigenkapitalschwachen Unternehmen stieg unterdessen auf den höchsten Stand seit sechs Jahren: 19,7 Prozent der Betriebe verfügen lediglich über eine Eigenkapitalquote von unter zehn Prozent. Die schwache Konjunktur beeinflusst auch die Investitionsbereitschaft. Nur noch knapp 30 Prozent der Unternehmen planen Investitionen (2024: 31,4 Prozent; 2023: 42,8 Prozent).
Personalabbau setzt sich fort
In den vergangenen sechs Monaten bauten rund 30 Prozent der Unternehmen Personal ab, nur 10,8 Prozent schufen neue Stellen. Besonders stark betroffen ist der Studie zufolge das Baugewerbe. Neueinstellungen planen lediglich 7,2 Prozent der Betriebe.
Die Wirtschaftspolitik der Regierung bewerteten mehr als die Hälfte der Unternehmen kritisch. Als drängendste wirtschaftspolitische Themen nannten die Unternehmen den Bürokratieabbau (80,4 Prozent), die Inflation und steigende Preise (70,2 Prozent) sowie den Fachkräftemangel (53,3 Prozent).
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.