Papst Leo hat den Besuch in zwei extrem heiklen Ländern, Türkei und Libanon, mit großem Erfolg absolviert. Es war seine erste Papstreise, die er auch sorgsam vorbereitet hatte.
Dabei fiel auf, dass er keine Blitzreisen, keine Blitzbesuche absolviert, sondern sich in die kulturell-religiöse Vielfalt der Völker vertieft. Man merkt, dass er Missionsbischof war.
Leo XIV., der als „stille Kraft“ gilt, hat mit seinem kühlen Charisma (= Gabe der Überzeugung), Mut und großem diplomatischem Geschick gehandelt, was man profanen Politikern wünschen möchte. Sogar Erdoğan wurde woke und machte eine Pause in seiner Nadelstichpolitik gegen das Christentum, das er vor allem aus der Perspektive von Konflikten mit den Griechen und Armeniern sieht. Stattdessen, oder gerade deshalb, bereitete er dem Papst einen pompösen Staatsempfang.
Im vollkommen ruinierten Libanon gab Leo den Christen Hoffnung auf Frieden und den Glauben an ihr Heimatland zurück. Auch hier legte der Mann aus Rom großen Wert auf die Verbrüderung mit den nicht katholischen Glaubensrichtungen.
Sogar in der Hochburg der schiitischen Hisbollah wurde der Glaubens-konservative Papst willkommen geheißen. Das ruft in Erinnerung, dass der Iran diplomatische Beziehungen mit dem Vatikan unterhält und erst kürzlich eine U-Bahn-Station in Teheran mit christlichen Motiven ausgestattet worden ist.

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