Der israelische Staatspräsident Herzog (Labour Party) steckt in einer verzwickten Lage. Er muss über das Gnadengesuch seines politischen Gegners Netanyahu entscheiden, der drei Korruptionsprozesse loswerden will.
Das erinnert an den historischen Canossagang in der deutschen Geschichte. König Heinrich IV. pilgerte zum Papst, seinem Erzfeind, nach Canossa, um von dessen Kirchenbann befreit zu werden. Gregor VII. ließ ihn 3 Tage barfüßig bei Eis und Schnee vor dem Burgtor warten. Schließlich sah er sich gezwungen, den König vom Bann zu lösen, da ein Priester reuigen Sündern vergeben muss.
Israels König Heinrich heißt Netanyahu. Er weiß Trump hinter sich, der Präsident Herzog auffordert, ihn angesichts seiner Leistungen zu begnadigen. Herzog versuchte auszuweichen, weil ein Gnadengesuch fehlt. Zur Überraschung aller lieferte es aber Netanyahu nach.
Jetzt ist in Israels Innenpolitik wieder Feuer am Dach. Die einen empören sich, dass nur verurteilte Straftäter ein Gnadengesuch stellen können, andere erkennen darin schon ein Schuldeingeständnis.
Netanyahu jongliert einmal mehr mit drei Bällen in der Luft durch die tief gespaltene Nation. Er ist fest entschlossen, wieder zur Wahl anzutreten, und führt nebenbei auch einen Kleinkrieg gegen die obersten Justizorgane.
Angesichts des Tohuwabohus in Israels Politik ist es doch erstaunlich, dass die Armee funktioniert.

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