Die unterirdische Verlängerung der Lokalbahn, der S-Link, hängt den Salzburgern finanziell immer noch nach. Jetzt hat der Rechnungshof der Stadt festgestellt, dass die Erkundungen im Erdreich der Mozartstadt zu viel gekostet haben.
Das Milliardenprojekt S-Link hätte den Verkehr in Salzburg revolutionieren sollen. Nach der Bürgerbefragung im vergangenen Jahr wurde die teils unterirdische Verlängerung der Lokalbahn durch die Landeshauptstadt bis nach Hallein allerdings zu den Akten gelegt. Mehr als 52 Prozent der Bürger sprachen sich dagegen aus. Land und Stadt atmen wegen der nun doch nicht anfallenden hohen Kosten angesichts des angespannten Budgets durch.
Bisher hat das Projekt die Steuerzahler schon rund 20 Millionen Euro gekostet. Der Rechnungshof der Stadt hat sich auch die Probebohrungen und deren Kosten genau angeschaut. Das Fazit lautet: 2,6 Millionen Euro netto für die 105 Löcher waren einfach zu viel. Vor allem, dass allein Dienstleistungen rund um die Probebohrungen mehr als 600.000 Euro gekostet haben.
Die Aufträge wurden teuer getrennt vergeben
„Dem Stadtrechnungshof erschien der Dienstleistungsanteil an den Bauleistungen ungewöhnlich hoch“, heißt es in diesem Prüfbericht. Vor allem bei den Vergaben der Aufträge hat der Bericht einiges zu bemängeln.
So wurden anstatt eines Gesamtauftrages zwei einzelne Abschnitte vergeben. Und gerade der zweite, größere hat aufgezeigt, dass es um 40 Prozent günstiger gegangen wäre. Der erste Abschnitt war deshalb teuer, weil innerhalb eines kurzen Zeitraums vergeben wurde, sodass viele Firmen gar nicht mitbieten konnten.
Gewonnene Daten aus dem Untergrund gespeichert
Die Frage ist jetzt: Was passiert mit den gesammelten Daten aus dem Salzburger Untergrund? Diese sollen klarerweise gesichert werden, heißt es aus der Verkehrsabteilung des Landes. Derzeit liegen sie noch bei der S-Link-Gesellschaft.
Sollte diese mit den Salzburg Linien verschmolzen werden – das ist das Ziel anstelle einer Auflösung – werden die Daten dann dort gespeichert. Damit sollen sie für Stadt und Land jederzeit zugänglich bleiben. Auch außerhalb von Verkehrsprojekten, wenn Daten über den Untergrund an einer speziellen Stelle benötigt werden.
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