„Geplante Abrechnung“

Marseille: Bruder von Anti-Drogen-Aktivist getötet

Ausland
14.11.2025 13:50

In der südfranzösischen Stadt Marseille ist der Bruder eines Anti-Drogen-Aktivisten erschossen worden. Die Täter feuerten mitten im Zentrum von einem Motorroller aus auf ihr Opfer. Der Staatsanwalt geht von einer „geplanten Abrechnung“ aus.

Es sei „absolut nicht ausgeschlossen“, dass die Tötung des 20-Jährigen im Zusammenhang mit dem Einsatz seines Bruders gegen Suchtgift stehe. „Sollte sich das bewahrheiten, dann erreichen wir eine neue Dimension“, sagte Staatsanwalt Nicolas Bessone am Freitag. Die beiden Täter seien auf einem Motorroller in die Nähe des Autos gefahren, das der junge Mann gerade geparkt hätte. Dann habe ein Mann, der auf dem Rücksitz gesessen sei, mehrfach auf das Opfer geschossen.

Der Bruder, Amine Kessaci (22), setzt sich für die Opfer von Dealerbanden ein und ist bei den Grünen Frankreichs engagiert. Er hat bereits 2020 einen anderen Bruder im Bandenkrieg verloren und danach einen Verein gegründet, der betroffene Familien psychologisch und juristisch unterstützt. Kessaci hat auch ein Buch über den Tod seines älteren Bruders geschrieben, dessen Leiche verkohlt in einem Auto gefunden worden war.

Vizebürgermeisterin: „Macht mich wütend“
Der Staatsanwalt geht davon aus, dass es sich bei dem zweiten ermordeten Bruder Kessacis um kein Zufallsopfer handle. „Das sind die Methoden der organisierten Kriminalität, es ist offensichtlich eine geplante Abrechnung.“ „Es macht mich wütend, dass man in der zweitgrößten Stadt Frankreichs am helllichten Tag einfach so einen Menschen erschießen kann“, sagte die Grünen-Vizebürgermeisterin Christine Juste.

In diesem Jahr sind bereits 14 Menschen im „Drogenkrieg“ in Marseille ums Leben gekommen. Immer wieder sind auch Unbeteiligte darunter.

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