Vom „Polizisten des Jahres“ zum Beschuldigten: Kaltrin M., Wiens gefeierter Ermittler, der einst einen brutalen Drogen- und Menschenschmuggler überführte, geriet nach einer Rangelei mit einem Einbrecher plötzlich selbst ins Visier der Justiz – zu Unrecht, wie sich später herausstellen soll.
Wegen seiner außergewöhnlichen Leistungen, die zur Verhaftung eines brutalen Drogen- und Menschenschmugglers führte, wählte ihn die „Krone“-Community 2024 zum Polizisten des Jahres. Dreimal wurde Kaltrin M. bereits nominiert, man kann also von einem echten Vorzeigebeamten sprechen. Der sich diesen April jedoch auf der anderen Seite des Polizeiverhörs wiederfand.
Flapsige Ausrede: „Wollte nur Rasenmähen!“
Am 19. April verbrachte der Wiener seinen freien Tag in seinem Zweitwohnsitz in Niederösterreich, besuchte dort seine Mama. Als die Nachbarin am helllichten Tag auf einmal Alarm schlug: Jemand machte sich an dem Zaun des Einfamilienhauses zu schaffen, brach schon zwei Holzlatten heraus.
Der 35-Jährige reagierte routiniert: „Ich hab’ ihn gefragt, was er hier macht. Da hat er gemeint, dass er nur Rasenmähen wollte. Nachdem ich gesehen habe, dass er schon zwei Bretter aus dem Zaun abgebrochen hat, habe ich ihm gesagt, dass ich von der Polizei bin“, gab Kaltrin M. an – als Beschuldigter.
Denn nach diesem Satz sei eine wilde Rangelei ausgebrochen. Während der der Beamte den Einbrecher ins Gesicht geschlagen haben soll. Das sagt dieser zumindest nach einer spektakulären Verfolgung durch die Exekutive, wegen der sogar der Zugverkehr auf der Weststrecke lahmgelegt werden musste. „Er ging auf mich zu und griff mich frontal an. Er schlug mir zweimal mit der rechten Faust ins Gesicht“, meinte der 22-Jährige, der auch bei der Polizei beteuerte, nur wegen des Rasenmähens dort gewesen zu sein.
Ich habe ihn nie geschlagen. Es hat lediglich die Rangelei gegeben, wo wir beide zu Boden gegangen sind.
Der Polizeibeamte Kaltrin M
Biss-Attacke auf Beamten
Also wurde gegen den 35-jährigen Beamten wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt. Er sagt: „Ich habe ihn nie geschlagen. Es hat lediglich die Rangelei gegeben, wo wir beide zu Boden gegangen sind.“ Zuvor verpasste ihm der Mann noch eine ordentliche Bisswunde.
Seine Zeit als Beschuldigter dauerte jedoch nicht lang: Vier Tage später schien der rumänische Einbrecher zur Vernunft gekommen zu sein. „Ich bin wie ein Zombie herumgelaufen. Ich war so betrunken. Ich möchte sagen, dass ich mich entschuldigen will.“ Kaltrin M. habe er nämlich fälschlich belastet.
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