Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer weht ein eisiger Wind entgegen. Sein dilettantisches Vorgehen in der Gehaltsdebatte sorgt in den Länderkammern für Entsetzen. „Das ist einziges Desaster, ein großer Fehler und es hat viel Vertrauen gekostet“, sagt die Tiroler Wirtschaftskammer-Präsidentin Barbara Thaler im Gespräch mit der „Krone“.
Mit den Zahlen selbst (4,2 Prozent) hat Thaler kein Problem. „Aber wie sie kommuniziert wurden, hätte man so nicht machen sollen. Denn es hat nicht nur den Mitarbeitern, sondern auch den Funktionären geschadet.“ „Ich bin wirklich persönlich getroffen und erschüttert“, so Thaler.
Auf die Frage, ob Mahrer als Präsident noch tragbar ist, antwortet Tahler nicht, nur so viel: „Mir geht es in erster Linie darum, die Organisation wieder nach vorne zu bringen und den Reputationsschaden zu beseitigen und dafür wird es viel harte Arbeit brauchen.“ Man werde jetzt die Fehler „in ganz intensiven Gesprächen aufarbeiten“. „Es ist absolut wichtig, das zu tun, alles auf den Tisch und neu durchstarten. Das braucht auch die Reputation der Organisation.“
Mir ist das Wort „durchschnittlich“ abhandengekommen.
Harald Mahrer
Ähnlich die Oberösterreicherin Doris Hummer in den „Oberösterreichischen Nachrichten“: „Ich bin persönlich erschüttert. Das habe ich in meiner Zeit bei der Wirtschaftskammer noch nicht erlebt. Das war eine dilettantische Kommunikation.“
Mahrer selbst räumt Fehler in der Kommunikation ein, sieht aber keinen Grund für einen Rücktritt. „Ich habe mir die Kritik angehört und in den letzten Tagen zugehört. Und muss ich sagen: Wir haben Fehler gemacht.“ Den mehrfach geäußerten Vorwurf der „Mogelpackung“ wies Mahrer zurück. Es sei „keine Absicht gewesen“, betonte er. Im ORF-Radio bezifferte er sein gesamtes Einkommen mit 28.500 Euro, zwölf Mal im Jahr.
Mahrer hatte nach heftiger Kritik an den vergleichsweise üppigen Gehaltsanpassungen in der Wirtschaftskammer zunächst eine Halbierung des Anpassungsfaktors von 4,2 auf 2,1 Prozent verkündet und gemeint, dass er „ein Machtwort“ gesprochen habe.
Bald stellte sich jedoch heraus, dass nicht nur die Gehälter, sondern die Wahrheit halbiert wurde. Für die Mitarbeiter gibt es nur im ersten Halbjahr gar keine Erhöhung und im zweiten die vollen 4,2 Prozent. Damit liegt der Ausgangswert für das Jahr 2026 bei 4,2 Prozent.
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