Am 8. und 9. November wird im Eisenstädter Martinsdom die Rockoper „Jesus Christ Superstar“ aufgeführt. In einer der Hauptrollen: die Tochter der ehemaligen burgenländischen Landtagspräsidentin Verena Dunst.
„Bin ich froh, dass wir ein Telefon-Interview machen! Ich sitze nämlich gerade mit einer Batzen Verkühlung und in einem Bademantel mit Schäfchenmuster in der Küche und bereite Hühnersuppe für mich und meine Familie vor. Uns hat’s alle voll erwischt“, schnieft Susanne Dunst. Zeit, um das Bett zu hüten, hat die Tochter von Ex-Landtagspräsidentin und Volkshilfe-Frontfrau Verena Dunst, aber keine. Immerhin forscht die 40-jährige Moschendorferin u.a. an der Virtuellen Pädagogischen Hochschule in Eisenstadt – übrigens der einzigen in Österreich – zum Thema Künstliche Intelligenz.
„Viele stehen der KI skeptisch gegenüber, weil sie glauben, dass wir uns dadurch selbst abschaffen. Doch solange sie nicht zweckentfremdet wird, ist das Gegenteil der Fall. Sie bündelt Wissen und nimmt uns unnötige Arbeiten ab. So können wir uns auf das Wesentliche konzentrieren: das Soziale und Humane. Die KI befreit, der Mensch bleibt“, ist die Mutter einer fünfjährigen Tochter überzeugt.
Schon unter Frank Hoffmann erfolgreich
Außerdem steht die ausgebildete Volks- und Sonderschullehrerin, die zusätzlich einen Master in Wissensmanagement hat, selbst im Hörsaal. Sie unterrichtet Digitale Medien, Kunst und Stimmbildung, erstellt Online-Seminare und entwirft e-Lectures für Pädagogen – von der Grundschule bis zur Universität: „Mehr als 100.000 Lehrer und Professoren nutzen unser Angebot bereits und bilden sich bequem von Zuhause aus weiter.“
Doch damit nicht genug. Seit ihrem elften Lebensjahr ist Dunst Teil des Ensembles „Musical Güssing“ und wirkt auf der Burg und im Kulturzentrum als Darstellerin in Musicals, Theaterstücken und Faschingskabaretts mit. Auch beim Kultursommer unter der Intendanz des mittlerweile verstorbenen Frank Hoffmann war sie schon zu sehen – etwa als Klärchen im „Weißen Rössl“. Am Samstag und Sonntag steht sie im Eisenstädter Martinsdom in einer zeitgenössischen Inszenierung von Andrew Lloyd Webbers Rockoper „Jesus Christ Superstar“ als „Maria Magdalena“ auf der Bühne und trällert da Hits wie „I don’t know how to love him“ oder „Everything’s alright“.
Beim Publikum wird kein Auge trocken bleiben
Die Figur Maria Magdalena wurde oft mit Legenden ausgeschmückt. Mal wurde als fußwaschende Sünderin im Lukas-Evangelium identifiziert, mal als Prostituierte oder Geliebte Jesu interpretiert. „In vielen Darbietungen ist Maria Magdalena eine Frau, die nur weint und leidet, weil Jesus stirbt. In unserer Aufführung begreift das Publikum, wie unglaublich stark sie gewesen sein muss, um Jesus, der Liebe ihres Lebens, beistehen zu können, selbst dann, als er am Kreuz hing“, sagt Dunst. Nicht umsonst sei diese liturgische Gestalt 2016 von der Katholischen Kirche als „Apostelin der Apostel“ aufgewertet worden und gelte als erste Zeugin der Auferstehung.
Die Burgenländerin hat die Qualitäten der Maria Magdalena jedenfalls förmlich verinnerlicht: „Seit ich sie im Sommer erstmals auf der Burg spielte, bin ich nicht mehr aus der Rolle ausgestiegen. Meinen Kollegen Andras Koczor und Thomas Schmidt, die Jesus und Judas mimen, geht’s genauso. Wir sind nämlich keine Profis, sondern tauchen mit Leib und Seele in die Handlung ein und erleben aufgrund unserer familiären Gemeinschaft beim Spielen echte Emotionen. Das ist unheimlich prägend.“
Ihre Wandlung zur Maria Magdalena
Dass der Geist der Maria Magdalena in ihr weiterwirkt, merkt Dunst daran, dass sie auch nach den Vorstellungen diesen Herzschmerz fühlt und schon Tränen fließen, sobald nur die Musical-Melodien erklingen. Auch ihre hingebungsvolle Fürsorge – sie kümmert sich neben ihren Haustieren um Gnadenhoftiere – und ihre innere Stärke fallen auf: „Ich merke, dass ich seither viel mehr aushalte. Ganz egal, was passiert ...“
Der Eintritt zum Musical ist frei, Spenden werden gerne entgegengenommen. Aufgrund der begrenzten Sitzplätze ist eine Anmeldung unter 02682/777-288 bzw. per E-Mail an martinsfest@martinus.at erforderlich.
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