Die ehemalige finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin hat in ihren Memoiren sexistische Angriffe auf sich und ihre Kolleginnen beklagt. Sie hätte überhaupt aufgehört zu zählen, wie oft ihr Vergewaltigungen und andere sexuelle Gewalttaten angedroht worden seien. Marin war 2019 im Alter von 34 Jahren finnische Ministerpräsidentin geworden.
Damals war sie die jüngste Regierungschefin der Welt. Die Sozialdemokratin führte eine Mitte-links-Regierung an, in ihrem Kabinett saßen mehr Ministerinnen als Minister. Ihre Ministerinnen seien einer „ununterbrochenen Flut von Bedrohungen“ im Internet ausgesetzt gewesen, schrieb Marin in ihrem Buch, das am Dienstag veröffentlicht wurde. Ihr Kabinett sei unter anderem als „Lippenstiftregierung“ oder „Mädchenregierung“ bezeichnet worden.
„Unsere Fähigkeiten und unsere Führungsqualitäten wurden ständig infrage gestellt, ohne dass auch nur der Versuch unternommen wurde, diese Anschuldigungen zu rechtfertigen“, heißt es in den Memoiren. Ihr Alter und Geschlecht hätten eine entscheidende Rolle dabei gespielt, wie sie und ihre Regierung damals behandelt worden seien. In Österreich erscheint ihr Buch am Mittwoch unter dem Titel „Hope in Action – Die Zukunft gehört uns“.
Marin war einerseits sehr populär, andererseits war ihre Amtszeit aber auch von Skandalen überschattet. So sorgte etwa ein online verbreitetes Video für Aufregung, das die Ministerpräsidentin beim ausgelassenen Tanzen und Feiern mit Prominenten und Freundinnen sowie Freunden zeigte. Die Bilder gingen um die Welt. Nach heftigen Diskussionen über das Verhalten von Staats- und Regierungsoberhäuptern in ihrem Privatleben stimmte Marin schließlich sogar einem Drogentest zu.
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