„Fehlinterpretation“

D: Polizisten schießen versehentlich Soldat an

Deutschland
23.10.2025 10:14

In Bayern ist ein gemeinsames Training von Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr aus dem Ruder gelaufen. Offenbar waren nicht alle Einheiten über die Großübung für den Verteidigungsfall in Erding informiert. Polizisten hielten Soldaten für eine echte Bedrohung und eröffneten das Feuer. Ein Soldat wurde wegen der fatalen Verwechslung angeschossen. 

Ein Sprecher der Bundeswehr sagte, eine „Fehlinterpretation an Ort und Stelle“ habe zu einer Schussabgabe zwischen der übenden Truppe und der von der Bevölkerung gerufenen Polizei geführt. Der verletzte Soldat wurde im Krankenhaus behandelt und ist bereits wieder entlassen worden.

Die Polizei teilte mit, dass sie wegen eines Mannes mit einer Waffe alarmiert worden und deswegen mit mehreren Einsatzkräften angerückt sei. „Wie sich im Nachgang herausstellte, handelte es sich bei dem mitgeteilten Waffenträger um einen Bundeswehrangehörigen, der im Rahmen einer Übung vor Ort war“, hieß es in einer Mitteilung.

Großübung in der Öffentlichkeit
Bei der Großübung „Marshal Power“ sollte der Kampf hinter einer fiktiven Frontlinie im Verteidigungsfall geübt werden – zusammen mit Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Das Besondere: Die etwa 500 Soldaten der Feldjäger und die rund 300 zivilen Einsatzkräfte üben nicht auf abgezäunten Truppenübungsplätzen, sondern in der Öffentlichkeit.

Fiktive Frontlinie im „rückwärtigen Raum“
Die Einsatzkräfte sollen laut Bundeswehr das Vorgehen gegen Bedrohungen hinter einer fiktiven Frontlinie, im sogenannten „rückwärtigen Raum“, trainieren – zum Beispiel gegen Drohnen, Sabotage oder sogenannte „irreguläre Kräfte“. Damit sind bewaffnete Kämpfer gemeint, die nicht einer staatlichen Armee zuzurechnen sind. Angenommen wird dafür ein Szenario, in dem ein NATO-Mitgliedsstaat angegriffen wird und das Bündnis verteidigt werden muss.

Dabei sollen auch die Arbeit an Tatorten, die Lenkung des Verkehrs, das Aufspüren von Waffenlagern, die Bekämpfung von illegalem Waffenhandel und der Schutz von kritischer Infrastruktur trainiert werden, zum Beispiel am stillgelegten Atomkraftwerk Isar 2. Auch die Abwehr von gegnerischen und den Einsatz von eigenen Drohnen sollen die Soldaten üben.

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