Jubel in Minigemeinde

Pleite-Skigebiet gerettet: „Weihnachtsgeschenk“

Tirol
16.12.2025 20:00

Mit zwei Sessel- und vier Schleppliften hatte das Familienskigebiet der kleinen Gemeinde Jungholz im Tiroler Tannheimer Tal nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten können. Im Sommer 2024 musste Insolvenz angemeldet werden – jetzt gibt es aber wohl ein Happy End!

Die Freude bei der Jungholzer Bürgermeisterin Karina Konrad war am Telefon deutlich hörbar. Kein Wunder: Die Gemeinde, die Zollausschlussgebiet darstellt, hatte die in Schieflage geratene Liftgesellschaft übernommen, die Lifte einen Winter selbst betrieben, aber nicht mehr retten können. Im vergangenen Winter standen die Lifte komplett still, jetzt haben sie wohl wieder eine Zukunft.

Investor überwies bereits 1,7 Millionen
Dabei hatte es bereits heuer im Frühjahr nach einem Happy End ausgesehen. Denn ein damals auftretender Investor hatte laut Kreditschutzverband von 1870 bereits eine Kaufsumme von 1,7 Millionen Euro überwiesen gehabt.

Grundbesitzer legten sich quer
Dann der Paukenschlag: Das Geschäft kam laut KSV letztlich nicht zustande, da zwischen dem damaligen Investor und einigen wenigen betroffenen Liegenschaftseigentümern – zur Überraschung vieler – keine Einigung erzielt werden konnte.

Zitat Icon

Klar war, dass wohl nur ein Gesamtverkauf die Möglichkeit einer Zukunft für das Skigebiet eröffnen würde.

Klaus Schaller vom KSV 1870

Sorge vor Zerschlagung der Vermögenswerte
Der Insolvenzverwalter versuchte nunmehr über Monate, die Liegenschaften und die beweglichen Vermögenswerte zu verkaufen. „Klar war, dass wohl nur ein Gesamtverkauf die Möglichkeit einer Zukunft für das Skigebiet eröffnen würde“, schildert Klaus Schaller vom KSV 1870. „Eine Zerschlagung der Vermögenswerte der Insolvenzschuldnerin hätte vermutlich das Ende dieses Skigebietes bedeutet.“

Verkauf der Liftbetriebe im Paket
Wie der KSV nun berichtet, konnte die Zerschlagung verhindert werden: Der Insolvenzverwalter verkauft die Jungholzer Liftbetriebe im Paket.

Der vom Insolvenzverwalter geschlossene und vom Insolvenzrichter nun genehmigte Kaufvertrag sei für die Gläubiger aufgrund des deutlich geringeren Kaufpreises zwar ungünstiger, als es bei der Lösung im Sommer der Fall gewesen wäre, heißt es seitens des KSV. Das nunmehr erzielte Ergebnis liege aber deutlich über den Prognosen für einen Einzelabverkauf.

Zitat Icon

Heuer werden die Lifte nicht mehr in Betrieb gehen, für die Zukunft bin ich aber zuversichtlich.

Karina Konrad, Bürgermeisterin Jungholz

Vorerst eine Zwischenlösung
Beim Käufer handelt es sich dem Vernehmen nach um eine inländische Gesellschaft. Die werde, so Klaus Schaller, die Vermögenswerte aber wohl weiter veräußern. Die Zukunft des Familienskigebiets mit gerade einmal rund zehn Pistenkilometern in der 300-Seelen-Gemeinde scheint mit dieser Lösung jedenfalls gesichert.

Optimismus in 300-Seelen-Gemeinde
„Wir sind höchst erfreut, das ist ein wunderbares Weihnachtsgeschenk“, sagte Bürgermeisterin Karina Konrad zur „Krone“. Im heurigen Winter werde es wohl noch keinen Skibetrieb geben, für die Zukunft zeigte sie sich allerdings optimistisch. „Wir haben gesehen, dass eine Nachfrage nach der Einrichtung besteht“, so Konrad. Für den Tourismus und die Region seien die Lifte und Pisten wichtig.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt