Neue TMW-Schau

Schlaraffenland für Eisenbahn-Fans in Wien

Wien
20.10.2025 19:00

Auf einen programmierten Publikumshit setzt das Technische Museum Wien in seiner großen Herbstausstellung: Es gilt 200 Jahre Eisenbahn zu feiern – mit faszinierenden Modellen bis hinauf zum Maßstab 1:5, zahlreichen anderen Exponaten, vielen interaktiven Stationen und einem Blick in die Bahn-Zukunft.

Eigentlich hätte Österreich noch sieben Jahre Zeit gehabt, um 200 Jahre Eisenbahn zu feiern: Mit der Pferdeeisenbahn Budweis-Linz-Gmunden wurde erst 1832 die erste heimische Bahnstrecke eröffnet. England war jedoch früher dran: Im Jahr 1825 wurde dort die erste öffentliche Bahnstrecke eröffnet – Grund genug, auch im Technischen Museum in Wien den runden Geburtstag gebührend zu würdigen.

Schätze aus dem Archiv geholt
Dass das Technische Museum es nicht erwarten konnte, seine Schätze zu zeigen, verwundert nicht: Herzstück der Ausstellung sind über 50 große Modelle von Lokomotiven und Waggons aus den Beständen des Museums, die zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen waren und die für die Ausstellung, die nun bis zum 2. August des nächsten Jahres zu sehen ist, liebevoll restauriert wurden.

Das 1:5-Modell eines Zweite-Klasse-Waggons der Wiener Dampfstadtbahn hat beeindruckende Maße.
Das 1:5-Modell eines Zweite-Klasse-Waggons der Wiener Dampfstadtbahn hat beeindruckende Maße.(Bild: WWW_kpic_at)
Ein Blick ins Innere des Modells zeigt die Ausstattung der damaligen Stadtbahn-Waggons bis ins ...
Ein Blick ins Innere des Modells zeigt die Ausstattung der damaligen Stadtbahn-Waggons bis ins letzte Detail: Teakholz, Lederpolsterung, edle Tapezierung.(Bild: TMW / Klaus Pichler)

Modelle müssen nicht immer Spielzeug sein
Die Modelle sind zum Großteil selbst Antiquitäten. Sie wurden etwa verwendet, um auf Weltausstellungen und Industrie-Werkschauen im 19. Jahrhundert die technischen Errungenschaften aus Österreich zu präsentieren, ohne das Original herankarren zu müssen – etwa die legendäre Dampflokomotive 110, mit der Österreich Anfang des 20. Jahrhunderts die europaweit leistungsstärkste Schnellzuglokomotive herstellte, einen der ersten Kühlwaggons der Welt – entwickelt für den Transport von Bier – und einen Postwaggon, in dem Briefe während der Fahrt für die Zustellung sortiert wurden, um den Postweg zu beschleunigen.

Sogar die Innenseite des Kessels der Lokomotive 110 ist detailgetreu nachgebaut.
Sogar die Innenseite des Kessels der Lokomotive 110 ist detailgetreu nachgebaut.(Bild: WWW_kpic_at)
Eiswannen in der Decke des Kühlwaggons hielten das Bier frisch.
Eiswannen in der Decke des Kühlwaggons hielten das Bier frisch.(Bild: TMW / Klaus Pichler)
Blick ins Innere des Postwaggon-Modells
Blick ins Innere des Postwaggon-Modells(Bild: WWW_kpic_at)

Zu den Modellen kommen viele Originalexponate, von der Waggon-Kupplung bis zu historischen Werbeplakaten, die die Vorzüge des damals jungen Verkehrsmittels bewarben. In interaktiven Stationen werden zudem verschiedene Aspekte des Eisenbahnwesens und wie es die gesellschaftliche Entwicklung beeinflusste, beleuchtet – etwa, warum es dem Bahnverkehr zu verdanken ist, dass Zeitzonen heute etwas Selbstverständliches sind.

Es geht nicht nur um die Vergangenheit: Einen Blick in die Zukunft erlaubt eine Station, die die wachsenden Eisenbahnnetze von der ersten Linie bis zum Jahr 2040 sichtbar macht, sowie Einblicke in die KI-Nutzung der ÖBB. Begleitet wird die Ausstellung von Sonderführungen und Programmen auch für Schulklassen. Am Wochenende wird zudem eine große Modellbahnanlage in Betrieb gesetzt.

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