Auf einen programmierten Publikumshit setzt das Technische Museum Wien in seiner großen Herbstausstellung: Es gilt 200 Jahre Eisenbahn zu feiern – mit faszinierenden Modellen bis hinauf zum Maßstab 1:5, zahlreichen anderen Exponaten, vielen interaktiven Stationen und einem Blick in die Bahn-Zukunft.
Eigentlich hätte Österreich noch sieben Jahre Zeit gehabt, um 200 Jahre Eisenbahn zu feiern: Mit der Pferdeeisenbahn Budweis-Linz-Gmunden wurde erst 1832 die erste heimische Bahnstrecke eröffnet. England war jedoch früher dran: Im Jahr 1825 wurde dort die erste öffentliche Bahnstrecke eröffnet – Grund genug, auch im Technischen Museum in Wien den runden Geburtstag gebührend zu würdigen.
Schätze aus dem Archiv geholt
Dass das Technische Museum es nicht erwarten konnte, seine Schätze zu zeigen, verwundert nicht: Herzstück der Ausstellung sind über 50 große Modelle von Lokomotiven und Waggons aus den Beständen des Museums, die zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen waren und die für die Ausstellung, die nun bis zum 2. August des nächsten Jahres zu sehen ist, liebevoll restauriert wurden.
Modelle müssen nicht immer Spielzeug sein
Die Modelle sind zum Großteil selbst Antiquitäten. Sie wurden etwa verwendet, um auf Weltausstellungen und Industrie-Werkschauen im 19. Jahrhundert die technischen Errungenschaften aus Österreich zu präsentieren, ohne das Original herankarren zu müssen – etwa die legendäre Dampflokomotive 110, mit der Österreich Anfang des 20. Jahrhunderts die europaweit leistungsstärkste Schnellzuglokomotive herstellte, einen der ersten Kühlwaggons der Welt – entwickelt für den Transport von Bier – und einen Postwaggon, in dem Briefe während der Fahrt für die Zustellung sortiert wurden, um den Postweg zu beschleunigen.
Zu den Modellen kommen viele Originalexponate, von der Waggon-Kupplung bis zu historischen Werbeplakaten, die die Vorzüge des damals jungen Verkehrsmittels bewarben. In interaktiven Stationen werden zudem verschiedene Aspekte des Eisenbahnwesens und wie es die gesellschaftliche Entwicklung beeinflusste, beleuchtet – etwa, warum es dem Bahnverkehr zu verdanken ist, dass Zeitzonen heute etwas Selbstverständliches sind.
Es geht nicht nur um die Vergangenheit: Einen Blick in die Zukunft erlaubt eine Station, die die wachsenden Eisenbahnnetze von der ersten Linie bis zum Jahr 2040 sichtbar macht, sowie Einblicke in die KI-Nutzung der ÖBB. Begleitet wird die Ausstellung von Sonderführungen und Programmen auch für Schulklassen. Am Wochenende wird zudem eine große Modellbahnanlage in Betrieb gesetzt.
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.