Im Zuge der Missbrauchscausa bei SOS-Kinderdorf ist der Vertrag des langjährigen Geschäftsführers Christian Moser mit 5. Dezember gekündigt worden. Bereits Anfang Oktober wurde Moser in Absprache mit dem Aufsichtsrat dienstfrei gestellt. Moser war 17 Jahre lang Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf.
Das bereits ruhende Dienstverhältnis des Langzeit-Geschäftsführers seit Anfang Oktober wurde mit sofortiger Wirkung aufgelöst, wie die Organisation am Mittwochnachmittag bekanntgab. Mosers Vertrag sei mit 5. Dezember gekündigt worden, hieß es. Aus „arbeitsrechtlichen Gründen“ ersuche das SOS-Kinderdorf in diesem Zusammenhang um Verständnis, keine weiteren Angaben machen zu können.
Risikoanalysen zum Kinderschutz angekündigt
Weiters beschloss der Aufsichtsrat, künftig Risikoanalysen zum Kinderschutz an allen Standorten durchführen zu wollen. Dies sei „ein zentraler Schritt, um mögliche Schwachstellen im Kinderschutz zu identifizieren und zu beheben“, sagte der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Friedrich Santner. „Es wurde verbindlich vereinbart, dass die Ergebnisse bis Ende 2026 vorliegen und in Verbesserungen der Praxis einfließen.“
Es wurde verbindlich vereinbart, dass die Ergebnisse bis Ende 2026 vorliegen und in Verbesserungen der Praxis einfließen.
Friedrich Santner, Vorsitzender des Aufsichtsrates
Aufarbeitung der Missbrauchscausa läuft
Zur weiteren Unterstützung der laufenden internen Aufarbeitung habe SOS-Kinderdorf zudem eine klinische Psychologin beauftragt. Sie soll der Geschäftsführung und den zuständigen Fachbereichen bei der systematischen Aufarbeitung von Hinweisen auf Kinderschutzverletzungen und bei der Weiterentwicklung des Fallmanagements helfen.
Dazu gehört insbesondere, Abläufe in der Fallbearbeitung und Qualitätssicherung zu überprüfen sowie einen Leitfaden für die Einzelfallaufarbeitung zu entwickeln. Die Expertin arbeite eng mit Kinderschutz, Opferschutz, Qualitätsmanagement, Compliance und Organisationsentwicklung zusammen.
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