Nachdem Prinz Andrew Ende der Woche seine verbleibenden Titel abgelegt hat, sorgen am Sonntag neue, brisante Vorwürfe gegen den einstigen Lieblingssohn von Queen Elizabeth für Schlagzeilen. Offenbar beauftragte der heute 65-Jährige einst seinen Leibwächter damit, belastendes Material über Virginia Giuffre auszugraben.
Prinz Andrew kommt dieser Tage einfach nicht aus den Schlagzeilen heraus. Nachdem der Bruder von König Charles am Freitag bekannt gegeben hatte, auf seinen Titel Herzog von York sowie seine Ehrungen zu verzichten, könnten die neuesten Berichten den in Ungnade gefallenen Royal weiter unter Druck setzen.
Andrew wollte Giuffre diskreditieren
Wie die „Mail on Sunday“ berichtete, habe Andrew seinen von der Polizei abgestellten Leibwächter gebeten, Ermittlungen gegen Giuffre vorzunehmen – und zwar kurz vor der Veröffentlichung des besagten gemeinsamen Fotos im Jahr 2011.
Demnach beweise eine E-Mail an Ed Perkins, damals der stellvertretende Pressesprecher von Queen Elizabeth, dass Andrew seinem Personenschützer der Metropolitan Police das Geburtstatum sowie die US-Sozialversicherungsnummer übergeben habe. Die Zeitung zitierte aus dem Schreiben von Andrew.
Ob die Queen über die E-Mail und Andrews Vorhaben informiert war, ist allerdings unklar. Wie übrigens auch, ob der Beamte den Wünschen des Prinzen tatsächlich Folge geleistet hatte.
Polizei geht Behauptung nach
Auch der „Sunday Telegraph“ berichtete, dass Andrew versucht habe, belastendes Material über Giuffre auszugraben. Die Londoner Polizei gehe diesen Behauptungen aktiv nach, heißt es in den Berichten.
Virginia Giuffres Familie betonte gegenüber der „Mail on Sunday“ unterdessen, dass diese kein Strafregister habe. „Die Enthüllungen zeigen, wie weit manche gehen, um Überlebende eines Missbrauchs zu diffamieren“, zeigten diese sich empört. Guiffre hatte sich im April dieses Jahres im Alter von nur 41 Jahren das Leben genommen.
„Verabscheuungswürdig und verwerflich“
Promi-Anwältin Charlotte Proudman äußerte sich unterdessen zu den neuen Vorwürfen gegen Andrew und schätzte, dass diese für den Prinzen rechtliche Konsequenzen haben könnten. Der Fall zeige deutlich, wie „Prinz Andrew seine Verbindungen, einschließlich der vom Steuerzahler bezahlten Polizei, nutzt, um belastendes Material über eine Überlebende von Sexhandel auszugraben“. Dieses Verhalten sei „verabscheuungswürdig und verwerflich“, so die Juristin.
Außerdem sei Andrews Vorgehen laut Proudman „eindeutig ein Verstoß gegen ihr Recht auf Privatsphäre und den Schutz ihrer Daten vor Missbrauch“ gewesen.
Andrew weist alle Vorwürfe von sich
Virginia Giuffre hatte Andrew vorgeworfen, sie als Minderjährige mehrmals sexuell missbraucht zu haben. Ihre Klage gegen den Prinzen endete 2022 in einem wohl millionenschweren Vergleich.
Andrew bestreitet – auch in der jüngsten Mitteilung – alle Vorwürfe. Seine früheren Einlassungen zu dem Skandal wirkten nicht glaubwürdig. Nur Monate nach Epsteins Tod im Jahr 2019 hatte Andrew sich zu einem BBC-Interview hinreißen lassen, das zum Desaster wurde. Er ließ kaum Mitleid mit den Opfern Epsteins erkennen, bereute nicht einmal, mit ihm befreundet gewesen zu sein.
Zudem stritt er ab, Giuffre jemals getroffen zu haben. Dabei gibt es ein Foto, das die beiden Arm in Arm zeigt, Andrews Hand ruht dabei auf der Hüfte von Giuffre. Nach dem BBC-Interview zog sich der Prinz weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück.
Memoiren werden veröffentlicht
In der kommenden Woche steht zudem die Veröffentlichung von Giuffres Memoiren „Nobody‘s Girl“ an, die für Andrew neues Ungemach bedeuten könnten. Auszügen zufolge werden die Vorwürfe gegen Andrew darin teils mit drastischen Worten erneuert.
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