Druck von Trump

US-Notenbank senkt zum dritten Mal heuer Zinsen

Außenpolitik
10.12.2025 20:24

Der Abwärtskurs geht weiter: Die US-Notenbank hat ihre Leitzinsen wie von Experten erwartet gesenkt – nun schon zum dritten Mal in diesem Jahr. Die Entscheidung fällten die Notenbanker unter erschwerten Bedingungen.

Die Zinsspanne wird um 0,25 Prozentpunkte auf 3,50 bis 3,75 Prozent reduziert, wie die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch in Washington bekannt gab. Die Federal Reserve hatte den Zinssatz heuer im September reduziert und im Oktober nochmal nachgelegt. Begründet wurde dies mit Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt.

Die Währungshüter mussten ihre Entscheidung unter erschwerten Bedingungen treffen. Wegen der 43-tägigen Haushaltssperre der Regierung (Shutdown) im Oktober und November fehlen wichtige amtliche Daten zu Arbeitsmarkt und Inflation. Die Notenbanker mussten sich deshalb mehr als üblich auf Schätzungen privater Institute und eigene Umfragen stützen.

Hier sehen Sie, wie sich die Leitzinsen in den vergangenen Jahren entwickelt haben:

Das Liniendiagramm zeigt die Entwicklung der Leitzinssätze von Fed und EZB seit Juli 2022. Die Fed hat ihren Zinssatz bis Mitte 2023 auf etwa 5,25 % erhöht, und hält ihn seitdem auf diesem Niveau, bevor er bis Ende 2025 auf 3,50 bis 3,75 % sinkt. Die EZB hat ihren Zinssatz bis Mitte 2023 auf 4,0 % angehoben und senkt ihn bis Ende 2025 auf 2,0 %. Quelle: APA.

Trump fordert Senkungen
Hinzu kommt starker politischer Druck durch US-Präsident Donald Trump. Dieser hat Fed-Chef Jerome Powell in den vergangenen Monaten wiederholt unter Druck gesetzt mit Forderungen nach kräftigen Zinssenkungen – unter anderem, um den Wohnungsmarkt anzukurbeln. Damit will der Republikaner vor den wichtigen Zwischenwahlen im kommenden Jahr Bedenken über die allgemeine Bezahlbarkeit von Wohnraum begegnen.

Die Amtszeit des scheidenden Fed-Chefs Powell endet im Mai. Trump hat angekündigt, Anfang 2026 einen Nachfolger zu nominieren. Als aussichtsreicher Kandidat gilt Trumps Berater Kevin Hassett.

Experten besorgt
Experten warnen, dass zu schnelle Zinsschritte nach hinten losgehen könnten. Sollte die Fed aggressiver lockern, als es die Märkte für gerechtfertigt halten, könnten die Anleger dies als inflationär bewerten, sagte Citigroup-Chefvolkswirt Nathan Sheets. Dies würde die langfristigen Zinsen nach oben treiben, einschließlich der Hypothekenzinsen. Damit würde genau der Sektor gedrosselt, den Trump eigentlich stärken wolle. „Das würde den Immobilienmarkt abwürgen“, sagte Sheets.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt