Österreich startet die nächste Ausbaustufe seiner Wasserstoffstrategie. Neben den bereits laufenden Förderungen werden nun zusätzlich vier Schlüsselprojekte mit einer Gesamtfördersumme von 274,8 Millionen Euro unterstützt. Erklärtes Ziel der Regierung ist es, „Österreich als zentrale Drehscheibe für grünen Wasserstoff in Europa zu positionieren“.
Die Förderentscheidung des Wirtschaftsministeriums fiel im Oktober 2025, die Abwicklung erfolgt über die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws). Investiert wird in vier Projekte: Eines ist die größte Anlage für grünen Wasserstoff bei der OMV in Schwechat, zwei sind in der Steiermark und eines in Salzburg.
Die Regierung betrachtet den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft als „zentralen Hebel für die Transformation energieintensiver Branchen und Standortmotor für Forschung, Technologie und Beschäftigung“.
Vorreiter in Europa
Österreich sei bereits jetzt ein Vorreiter in Europa, betont Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer. „Während die EU knapp eine Milliarde Euro auf 15 Projekte in fünf Mitgliedsstaaten aufteilt, investiert alleine Österreich 275 Millionen Euro in vier nationale Projekte – das ist Standortpolitik mit Nachdruck.“
Die gesetzlichen Grundlagen für Investitionen in Wasserstoff wurden in den vergangenen Monaten geschaffen. So wurden eine nationale Wasserstoff-Importstrategie und zwei Wasserstoff-Verordnungen erarbeitet. Ein eigenes Wasserstoffförderungsgesetz (WFöG) sieht für den Zeitraum 2024 bis 2026 Investitionen von 820 Millionen zur Förderung von Produktion, Speicherung und Infrastruktur vor. Zudem wird ein neues Gaswirtschaftsgesetz bis Mitte 2026 erarbeitet, das den Rechtsrahmen für ein nationales Wasserstoff-Startnetz und die Integration in das europäische Wasserstoffnetz sicherstellen soll.
Wasserstoff-Südkorridor aus Afrika als wichtige Route
Ein besonderer Fokus liegt auf dem Wasserstoff-Südkorridor. Das ist eine Pipeline-Verbindung von Nordafrika über Italien und Österreich nach Mitteleuropa und gilt als eines der prioritären EU-Wasserstoffkorridore. Mit einer gemeinsamen Erklärung mit Deutschland, Italien, Algerien und Tunesien wurde der Grundstein gelegt, um bis 2035 grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab nach Österreich und Deutschland zu bringen.
Bereits heute sichert die Wasserstoffwirtschaft in Österreich direkt und indirekt rund 6000 Arbeitsplätze. „Wasserstoff ist kein Nischenthema, sondern industriepolitischer Schlüssel für unsere Zukunft. Österreich soll Wasserstoff-Hub Europas werden. Das stärkt unsere Industrie, unseren Forschungsstandort und unsere Rolle in Europa nachhaltig“, betont Hattmannsdorfer.
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