Die Verleihung des Komturkreuzes an den deutschen HNO-Spezialisten Andreas Dietz sorgt für heftige Kritik. Am Freitag erhielt der Leiter der Universitätsklinik Leipzig, der Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mehrfach am Kehlkopf operiert hat, gemeinsam mit drei weiteren Persönlichkeiten die höchste Auszeichnung des Burgenlandes.
Das Land begründet die Ehrung mit „außergewöhnlichen Leistungen und herausragendem Engagement“. Dietz gilt als führender Kopf- und Halschirurg, ist Ehrenmitglied der Österreichischen HNO-Gesellschaft und Gutachter für die AQ Austria. Außerdem habe er Doskozil beim gesundheitspolitischen Kurs des Burgenlands beraten.
Vergabekriterien offenlegen
Die FPÖ kritisiert, bei Landesauszeichnungen müsse das gesamte Land im Mittelpunkt stehen, nicht persönliche Beziehungen eines Politikers. Auch die NEOS sprechen von einem „fragwürdigen Signal“ und verlangen ebenfalls Transparenz. Die ÖVP kündigt zudem eine parlamentarische Anfrage an, um die Vergabekriterien offenzulegen.
Aus dem Büro des Landeshauptmannes heißt es, dass das Burgenland von internationaler Expertise profitiere. Die Auszeichnung sei eine symbolische Geste für den Beitrag von Dietz zur medizinischen Entwicklung des Landes: „Niemand würde kritisieren, wenn man einen potenziellen Investor auszeichnet – was in Österreich oft genug passiert ist, auch wenn es dann gar keine Investitionen gab, bis hin zur Verleihung von Eil-Staatsbürgerschaften.“
Das Burgenland würdige medizinische Kompetenz, „die uns kostenlos und ehrenamtlich zur Verfügung gestellt wird – als Zukunftsinvestition für unser Gesundheitswesen und durch eine rein symbolische Geste“.
Fürst: Vergiftetes Politklima
SPÖ-Klubchef Roland Fürst wirft der Opposition vor, die Würdigung medizinischer Leistungen politisch zu skandalisieren. „Jedes Bundesland ehrt Persönlichkeiten, die Land und Bevölkerung verbunden sind. Dass die Opposition im Burgenland sogar die Würdigung medizinischer Leistungen und das Einbringen von internationaler Expertise in ihrer Kleingeistigkeit schlechtmacht, passt gut in die Strategie der FPÖ, ein vergiftetes Politklima zu schaffen. Die einen rollen Orban und Putin den roten Teppich aus, die anderen würdigen medizinischen Kompetenzen, von der das Burgenland profitieren kann.“
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